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Bill Laurance

Der britische Pianist, Komponist und Produzent erlangte als Gründungsmitglied der mehrfach Grammy-prämierten Band Snarky Puppy internationale Bekanntheit. Seine Soloarbeit zeichnet sich durch eine spannende genreübergreifende und vielschichtige Mischung aus Jazz, Klassik, Elektronik und Weltmusik aus, die ihn als führende Stimme in der zeitgenössischen Musikszene etablieren. Neben seiner Arbeit als Musiker ist er auch als Dozent und Musikproduzent tätig, wobei er seine kreativen Ansätze und Erfahrungen an die jüngere Generation weitergibt. Laurence ist bekannt dafür, komplexe musikalische Ideen mit emotionaler Tiefe und technischer Virtuosität zu verbinden.

Veröffentlichungen

Neu
Magic Moments 18 "In the Spirit of Jazz"

11,90 €*
Neu
Lumen
Bill Laurance - LumenCD / Vinyl / Limited Turquoise Vinyl / digitalBill Laurance Yamaha CFX2 grand pianoYamaha UX3 upright piano with feltBill Laurance tauchte ab. Mehrere Tage und Nächte lang verschwand er allein am Piano in der Musik und ließ sich treiben – mal mehr, mal weniger von vorhandenen Kompositionen geleitet. Die Mauern der St Faith’s Church des Südlondoner Stadtteils Dulwich dämpften die Außenwelt, ein spirituell durchzogener Klangraum entstand. „Ich bin kein sehr religiöser Mensch“, erinnert sich Laurance an die Aufnahmesituation Anfang April diesen Jahres. „Aber es war etwas Besonderes, an diesem Ort zu spielen, während um mich herum der Alltag ruhte. Und es ist etwas anderes, wenn man in so einem Ambiente nur mit sich selbst kommuniziert. Ich wollte die Freiheit in der Musik festhalten, die in solchen Momenten entsteht.“ Es geht ihm dabei um das Ausloten des gesamten Spektrums eines klassisch klingenden Konzertflügels im Raum zwischen Komposition und Freiheit: „Wenn man solo spielt, gibt es die einzigartige Möglichkeit, das zu erforschen. In einer Kirche aufzunehmen war dafür perfekt und ich konnte mich ganz in der Musik fallen lassen. Der wundervolle Gitarrist Isaiah Sharkey meinte einmal zu mir, die Musik selbst würde ihm erzählen, was er spielen solle. Das hat mich sehr beeindruckt. Wir werden üblicherweise trainiert, alles zu kontrollieren und zu üben, bis es perfekt sitzt. Aber ich glaube, ich komme inzwischen an einen Punkt, an dem ich es einfach laufen lassen will. Das Gegenteil tun und der Musik die Führung überlassen.“ Das heißt nicht, dass Bill Laurance plötzlich völlig regelfrei spielt. Während viele der Stücke von Lumen eine starke improvisatorische Komponente enthalten, sind andere durchkomponiert und klar in ihren Strukturen festgelegt. Den 44-jährigen Pianisten, Komponisten und Bandleader interessiert nicht die Auflösung, sondern die Kraft, die aus dem Kontrast entsteht. Er hat zahlreiche Projekte, bei denen er intensiv mit seinen Partner:innen kommuniziert – etwa das Duo mit Michael League, sein eigenes Trio, die Programme mit Snarky Puppy oder orchestrale Kooperationen wie Bloom mit dem The Untold Orchestra. In solchen Momenten fügt man sich in die Gemeinschaft und lässt sich vom Flow des Teamworks tragen. Solo aber funktioniert anders. Man sieht sich im Spiegel, setzt die Regeln – und kann sich auch wieder von ihnen lösen: „Ich tauchte wirklich in den Moment ein. Für mich fühlte es sich wie eine Solo-Pilgerreise an. Etwas passierte, ich habe insgesamt vielleicht drei Stunden Musik aufgenommen und musste dann einiges weglassen. Im Kern aber war es für mich eine spirituelle Erfahrung, ein Prozess des Ankommens, eine Frage des Vertrauens. Ein bisschen wie Indiana Jones beim letzten Kreuzzug, als er diesen Schritt in den Abgrund wagte. Ein Sprung ins Ungewisse. Ich hätte mich kaum mehr exponieren können als mit dieser Musik. Früher hatte ich viele Synthesizer, Drum Machines – alles Mögliche, auch im Solo-Umfeld. Aber als Künstler fühle ich mich inzwischen so weit, das alles wegzulassen, um organischer und purer zu sein.“ Neben dem Flügel verwendete Bill Laurance ein mit Filz gedämpftes Klavier. Es ist der klangliche Gegenpol zur Weite des Grand Pianos: Weniger Anschlag und Dynamik zugunsten eines intimeren, wärmeren Tons. Das Felted Piano ist tonale, melodische Percussion und Kontrapunkt zum großen Raum, den die Kirche bot. Er setzte es dezent als Akzent ein, um den zehn Stücken von Lumen weitere Farben zu verleihen – etwa als melodisch markantes Intro von „Mantra“, das vom kleinen Motiv schrittweise und beinahe unmerklich in die Opulenz des Flügelklangs übergeht. Das Titelstück wiederum hat Impressionismus im Stammbaum und wirkt wie ein neu entdecktes Prélude, während „Dove“ im Zusammenspiel von Dämpfung, fröhlicher Phrasierung und einer Prise swingbluesiger Lässigkeit zu einer Art Modern Stride Piano wird. Mit dem Album "Lumen" öffnet sich die Weite von Bill Laurances Selbsterforschung. Es ist der hinreißende Beginn seiner neuen Vorstellung von melodisch fundierter Klangfreiheit. Man hat das Gefühl: Bill Laurance's Solo-Piano-Reise hat gerade erst angefangen und man möchte nur allzu gerne auf ihren kommenden Stationen dabei sein. CreditsAll music composed by Bill Laurance Published by Flint Music, administered by BMG PublishingRecorded at St Faith’s Church, Dulwich, London on the 3rd and 4th April 2025 Recorded by Camilo SalazarMixed by Steve Poppleton and Bill LauranceProduced by Bill LauranceMastered by Christoph Stickel @csmastering.com Bill Laurance is managed by Mike Chadwick for Mike Chadwick Management Cover art by Michael Kidner, Butterfly Wings, 1966 Oil on canvas, 168 x 183 cm (Image has been adjusted for print) © Estate of Michael Kidner, courtesy of Flowers Gallery

Ab 18,00 €*
Tipp
Magic Moments 17 "In The Spirit Of Jazz"
Die beliebte Zusammenstellung "Magic Moments", kuratiert von Siggi LochTrackliste: 01 Elevation of Love // Album: e.s.t. 30 Magnus Öström, Dan Berglund, Magnus Lindgren, Joel Lyssarides, Verneri Pohjola, Ulf Wakenius 02 Second Nature // Album: Life Rhythm Wolfgang Haffner03 Raw // Album: raw Nils Landgren Funk Unit 04 The Answer // Album: The Answer Jakob Manz 05 Shots // Album: Bloom Bill Laurance 06 Das Handtuch // Album: Tough Stuff Iiro Rantala 07 She’ll Arrive Between 10 & 11 // Album: Guitar PoetryMikael Máni 08 Terrible Seeds // Album: While You Wait Little North 09 Se Telefonando // Album: Ennio Grégoire Maret, Romain Collin 10 Wonderland // Album: Wonderland Daniel García Trio 11 Fresu // Album: Inner Spirits Jan Lundgren, Yamandu Costa 12 Hands Off // Album: Stealing Moments Viktoria Tolstoy 13 Hidden Prelude // Album: What the Fugue Florian Willeitner 14 Pralin // Album: Let Them Cook Emile Parisien 15 My Brother Rolf // Album: Komeda Joachim Kühn 16 Passacaglia // Album: Passacaglia Adam Bałdych, Leszek Możdżer 17 Linden Tree Rag // Album: Rag Bag Bernd Lhotzky 18 Zafeirious Solo // Album: Arcs & Rivers Joel Lyssarides, Georgios Prokopiou

Ab 9,90 €*
Keeping Company
Bill Laurance & Michael League - Keeping CompanyCD / Vinyl / digital Bill Laurance piano Michael League oud, fretless bass, vocals „Ein gemeinsames Projekt voranzutreiben, ist da auch eine Vergewisserung unserer selbst. Wir sind sehr enge Freunde und mit diesem Album feiern wir das.“ Bill Laurance Es gibt Duos, die werden extra zusammengestellt. Andere entstehen von alleine. So wie das von Pianist Bill Laurance und Bassist und Oud-Spieler Michael League. Die beiden kennen einander seit Studientagen. Der eine kam einst aus London nach Denton an die University Of North Texas, um seinen Horizont in andere Richtungen zu öffnen. Der andere hatte in seiner kalifornischen Heimat ursprünglich Gitarre gelernt, dann aber zum Bass gegriffen und war ebenfalls nach Texas gereist, um dort einen für ihn neuen Flow zu erleben. Die Beiden lernten einander schnell kennen und schätzen, sammelten musikalisch Gleichgesinnte um sich. Erlaubt war alles, was Spaß machte, Klassik, Soul, Folk, Jazz. Es war die Gründungsphase eines Kollektivs, das von 2003 an unter dem Namen Snarky Puppy bekannt werden und fortan im großen Tross die Welt bereisen sollte. Das gemeisame Duo von Bill Laurance und Michael League und dessen Album „Keeping Company“ sind so etwas wie der Gegenentwurf zum Snarky Puppy-Großformat. Statt um Energie und Extraversion geht es hier um die gemeinsame Innensicht. Man merkt es an der Wahl der Instrumente. Bill Laurance lässt die Keyboards im Case und konzentriert sich ganz auf das Piano, akustisch im Klang und bestenfalls ein wenig mechanisch präpariert. Michael League wählt eine bundlose Bassgitarre und die Oud, ein extremer Kontrast zum puren Groove voller Legato- und Rubato-Optionen mit transparent karger, aber atmosphärisch reicher Klangwirkung. Und sie verzichten auf die Band. Damit entsteht eine spezielle Freiheit für beide Beteiligten. „Die Oud hat für sich genommen schon einen sehr spezifischen Assoziationsraum“, erzählt Bill Laurance aus der orchestrale Perspektive des Klaviers. „Wenn ich komponiere, dann will ich das Publikum immer auch in andere Räume mitnehmen. Mit dem Klang der Oud funktioniert das. Sie ist keine Gitarre, hat etwas Exotisches. Eine Leinwand, auf die man etwas vieles malen kann. Schon beim ersten Album haben wir viel diskutiert, ob Michael eine bundlose Nylonsaiten-Gitarre spielen sollte. Es hat es ausprobiert, aber es kamen nicht die gleichen Melodien wie mit der Oud heraus. Der Sound und das Spielen ohne Bünde macht jedenfalls andere musikalische Informationen möglich. Das hat uns fasziniert.“ Und die Neugier hat bislang nicht nachgelassen. „Keeping Company“ ist das zweite Album des Duos nach dem international vielbeachteten „Where You Wish You Were“, das im Januar 2023 erschien. Die Vorbereitungsphase war außerordentlich produktiv. Beide Beteiligten schrieben viele Skizzen und Kompositionen, allein Bill Laurance über Wochen hinweg bis zu drei Stücke am Tag. Am Ende musste die Fülle komprimiert und in eine Form gebracht werden, in der die Musik resonierte: „Beim ersten Album ging es eher darum, einen Sound zu etablieren und die Dynamik zu erforschen. Inzwischen wollen wir tiefer einzutauchen. Es ist noch mehr Persönlichkeit in der Musik. Außerdem wollten wir ausprobieren, was wir bislang noch nicht erforscht haben, einen Hauch von Soul Jazz zum Beispiel. Und Musik, die nur zu zweit gespielt wird, ohne Overdubbing. Wir haben viel Schönheit darin gefunden, uns auf das Pure, das Organische zu konzentrieren.“ Das liegt auch daran, dass beide Musiker Ausflüge ins Unbekannte zulassen. Michael League etwa hat nie die traditionelle Spielweise der Oud studiert. Er kennt das Instrument ursprünglich von seinem Bruder, der es in den frühen 2000er Jahren in Griechenland studierte. Später wurde Ara Dinkjian, einer der weltweit angesehensten Meister des Instruments, Michael Leagues Mentor. Dieser war es auch, der ihn immer wieder ermutigte, die Oud aus seiner eigenen, intuitiven Perspektive zu erforschen. Bill Laurance wiederum verzichtet für das Spiel im Duo auf das Raumgreifende des Klaviers. Er bevorzugt kantable Melodien, rhythmisch prägnante, klare Begleitungen und kompakte Improvisationen. Die Stücke selbst wirken wie Miniaturen, auf ihren Kern reduziert, jedes eine kleine Welt für sich. „Keeping Company“ ist eine Momentaufnahme eines ungewöhnlichen Teams, ein Programm wie eine Sammlung klingender Polaroids. Denn Bill Laurance und Michael League sind bislang noch in der wunderbar inspirierenden Phase gemeinsamer Erkundungen. Es ist alles offen. Die Musik klingt spontan und intuitiv. Sie hat die Kraft des Persönlichen und baut auf einer Freundschaft auf, die auch Humor im motivischen Umgarnen verträgt. Vielleicht kommen eines Tages auch andere Player hinzu. Bislang aber ist der Dialog im musikalisch intimen Rahmen für Bill Laurance und Michael League die ideale Form des künstlerischen Gesprächs.Credits: Produced by Bill Laurance, Michael League & Nic Hard

Ab 18,00 €*
Bloom
Bill Laurance & The Untold Orchestra - BloomCD / Vinyl / digital Bill Laurance piano, fender rhodes mk8, osmose expressive, prophet 6 Rory Storm conductor The Untold Orchestra Bloom, das ACT-Debüt des Pianisten und Komponisten Bill Laurance als Leader, vollzieht einen Wandel von der kleinstmöglichen Form musikalischer Interaktion zum Breitbildformat. Nach dem international gefeierten ACT-Album Where You Wish You Were gemeinsam mit seinem Snarky Puppy-Bandkollegen Michael League trifft Bill Laurance nun auf das junge, 18-köpfige Streichorchester The Untold Orchestra. Entstanden ist ein Werk das eine enorme Bandbreite an Emotionen und Stimmungen erzeugt."Der Ausgangspunkt meiner Laufbahn ist meine klassische Klavierausbildung", sagt Bill Laurance, "und dieses Album ist sicher das ‚klassischste‘ das ich je gemacht habe." Gleich das titelgebende Eröffnungsstück zeigt, wie natürlich ihm der Spagat zwischen klassisch geprägtem, orchestralem Sound, der Spielhaltung des Jazz und der Eingängigkeit populärer Musik gelingt: Eine Reihe von dunklen, warmen Streicherakkorden öffnet den Vorhang, bald darauf entwickelt sich ein intensiver Rhythmus, gleichzeitig leicht und treibend. Und über allem entwickelt sich schließlich eine kristalline Klaviermelodie, die in eine fantasievolle, sich hypnotisch steigernde Improvisation mündet. In nur wenigen Minuten wird die Essenz einer Musik hörbar, die trotz der Vielzahl ihrer Bestandteile und Wendungen vollkommen natürlich fließt, unmittelbar erfühlbar ist und gleichzeitig nicht alle ihre Geheimnisse beim ersten Hören preisgibt.Inspiriert wurde die Musik des Albums besonders durch die kindliche Fähigkeit, in der Fantasie neue Welten zu erschaffen. Bill Laurance sagt: "Jede Entscheidung die wir treffen hat ihren Ursprung in unserer Vorstellungskraft. Und das, was wir erreichen können, ist nur durch unsere Fähigkeit zu träumen begrenzt. Diese Fähigkeit den Vorhang der Realität zurückzuziehen hat mich sehr dazu beflügelt meine eigenen Möglichkeiten zu erweitern.“Die Grundidee für Bloom war es, grenzenlose Musik von großer Intensität zu schaffen. Nach einer Phase des Experimentierens machte sich Bill Laurance von seinem Londoner Studio aus an die Komposition und Umsetzung.The Untold Orchestra erwies sich schnell als perfektes Gegenüber: Das erst 2019 gegründete Ensemble aus Englands neuer musikalischer Keimzelle Manchester setzt auf Kollaborationen in den unterschiedlichsten Genres. Das junger Orchester beherrscht den Groove und die Direktheit moderner Popmusik ebenso, wie die Raffinesse und Nuanciertheit der Klassik und zeitgenössischer Musik. Gespielt von diesem außergewöhnlichen Ensemble und arrangiert von Joshua Poole wecken die Kompositionen von Bill Laurance Assoziationen zu italienischem Barock, Vivaldi, Schostakowitsch und Philip Glass. Bloom lebt von seinen Kontrasten. Und von Bill Laurances Fähigkeit, aus diesen ein stimmiges Ganzes zu schaffen, das die Zuhörenden in seinen Bann zieht, unabhängig davon, in welcher Musik sie sich normalerweise zu Hause fühlen. Auf diese Weise knüpft Bloom an sein Vorgängeralbum Where You Wish You Were an, wenn auch mit ganz anderen Mitteln: Es ist Musik die imaginäre Welten erschafft, in denen man sich nur allzu gerne verliert.

Ab 18,00 €*
Where You Wish You Were
Bill Laurance & Michael League - Where You Wish You WereCD / Vinyl / digital Bill Laurance acoustic piano and voice Michael League oud, fretless acoustic guitar bass, fret-less baritone electric guitar, ngoni and voice Man kann kaum über Michael League und Bill Laurance sprechen, ohne Snarky Puppy zu erwähnen. Der amerikanische Bassist und Multi-Instrumentalist Michael League gründete das weltweit gefeierte, vierfach GRAMMY-prämierte Kollektiv vor knapp 20 Jahren. Und fast genauso lang ist der britische Pianist und Keyboarder Bill Laurance Teil dieses globalen Abenteuers. Dass League und Laurance mit „Where You Wish You Were“ ihr erstes gemeinsames Duoalbum vorlegen, scheint überraschend und folgerichtig zugleich. Besonders mit Blick auf Michael League, der hier, anders als mit Snarky Puppy, vor allem an der Oud und anderen akustischen Saiteninstrumenten zu hören ist und betont: Wir sind so viel mehr, als der Teil der populärsten Band, der wir angehören.“ Und Bill Laurance fügt hinzu: "Ein gemeinsames Album war nur eine Frage der Zeit. Michael und ich sind seit 20 Jahren eng befreundet und haben in so vielen verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet - mit Snarky Puppy, meiner eigenen Band und mit anderen Künstler:innen. Und so kennen wir einander in- und auswendig und es fühlt sich extrem natürlich an, zu zweit zu spielen.“ Anders als mit dem Großprojekt Snarky Puppy, welches jüngst unter anderem die Londoner Wembley Arena füllte, waren Laurance und League für das gemeinsame Duo schier besessen von der Idee der Reduktion. Die Aufnahmen boten eine lang ersehnte Gelegenheit, die Intimität, Zerbrechlichkeit und die Klarheit der Beziehung zwischen zwei Musikern zu erkunden. "Michael und ich wurden lange vor allem von der Idee angetrieben, Grenzen zu verschieben. Das ist wichtig, aber dieses Album ist anders." erinnert sich Laurance. "Jede einzelne kompositorische Idee hat ein großes Gewicht, und alles hat einen ganz bestimmten Zweck. Es gab keine Rhythmusgruppe, hinter der man sich verstecken konnte, es ging wirklich nur um Melodie und Harmonie. Und wir haben instinktiv versucht, einen Ort zu kreieren, an den die Hörer:innen gerne besuchen, der sich friedlich, sicher und warm anfühlt. Denn wir haben das Gefühl, dass es heute, vielleicht mehr denn je, ein Bedürfnis nach solchen Orten gibt." Was neben dem Duo-Format mit seinem reduzierten, konzentrierten Ansatz besonders überrascht, sind die klanglichen und stilistischen Zutaten der Musik. Bill Laurance, der sonst häufig auf eine Verbindung aus Piano und einer Vielzahl von Synthesizern und orchestralen Arrangements setzt, fokussiert sich hier auf den Sound des akustischen und nur mit etwas dämpfendem Filz präparierten Flügels. Und Michael League, sonst vor allem als von Jazz und Groove befeuerter E-Bassist bekannt, spielt hier eine Reihe von meist bundlosen Saiteninstrumenten mediterranen und orientalischen Ursprungs - allen voran die Oud, aber auch speziell für ihn konstruierte, akustische und elektrische Gitarren sowie die westafrikanische Laute „Ngoni“. Alles Instrumente mit einer gesanglichen Qualität und Möglichkeiten der Intonation, die weit über klassische westliche Vorstellungen von Intervallen und Harmonien hinaus gehen. Die musikalische Nähe zum mediterranen Raum begleitet Michael League seit seiner Kindheit und ist noch mehr geprägt durch seine heutige Wahlheimat Spanien: "Meine Familie ist griechischer Abstammung und mein Bruder ist ein Spezialist für griechische Volksmusik. Und so hielt ich zum ersten Mal eine Oud in der Hand, als ich als 14-Jähriger in dessen Zimmer schlich. In unserem Elternhaus spielte immer griechische und türkische Musik und in den letzten knapp zehn Jahren habe immer wieder die Türkei besucht, um mehr über die Musik der Region zu lernen. Ich liebe es, Oud zu spielen, aber da ich nie wirklich Unterricht genommen habe, ist meine Beziehung zu dem Instrument etwas unausgereift. Mein Oud-Mentor, der große armenisch-amerikanische Musiker Ara Dinkjian, hat jedoch darauf bestanden, dass ich meine Stimme auf dem Instrument ohne formale, traditionelle Studien weiterentwickle. Ihm gefällt die unkonventionelle Art, mit der ich es spiele - fast wie eine Blues-Slide-Gitarre. Und er ist gespannt darauf, zu sehen, was passiert, wenn ich diesen Weg weiterverfolge." Und so ist “Where You Wish You Were” kein World-Jazz-Fusion-Album geworden und war auch nie als solches angelegt. "Bill und ich sind uns darüber im Klaren, dass dieses Projekt nichts mit der Nachahmung regionaler, lange gewachsener Stile zu tun hat", betont League. "Wir wollen etwas schaffen, das einzigartig ist, auch wenn es bestimmte Elemente etablierter Musikgenres enthält." Und so ist es wie so oft in der musikalischen Welt, die man heute als „Jazz“ bezeichnet: Der Kosmos der persönlichen, musikalischen und klanglichen Einflüsse der beiden Musiker dienen nicht der Abgrenzung oder Kategorisierung, sondern vielmehr als Vokabular für einen eigenen, unverwechselbaren Ausdruck. Und es schafft mit seinen ganz auf Melodie, Harmonie und Raum fokussierten Kompositionen, seinem warmen Klang und dem beseelten Spiel der beiden Akteure einen Ort, an den man sich beim Hören nur allzu gerne hinträumt und immer wieder zurückkehrt. Credits: Produced by Bill Laurance and Michael League Cover art "Opus 18" by Nadia Attura

Ab 18,00 €*

Konzerte