Der in der französischen Schweiz geborene, in New York lebende, Mundharmonikaspieler, Komponist und GRAMMY-Gewinner Grégoire Maret ist für seine virtuose Technik und emotionalen Interpretationen bekannt.
Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich Grégoire Maret zu einer einzigartigen neuen Stimme seines Instruments im weiten Spektrum der modernen Jazzwelt entwickelt. Dabei hat nicht weniger getan, als die Rolle der Mundharmonika in einer Vielzahl musikalischer Stile neu zu definieren. Die Liste der musikalischen Schwergewichte, mit denen Maret regelmäßig zusammenarbeitet ist eindrucksvoll: Herbie Hancock, Pat Metheny, Cassandra Wilson, und Marcus Miller sind nur die prominentesten seiner künstlerischen Partner. Und als Gast im Studio und auf der Bühne bereicherte Maret die Musik weiterer Größen wie Prince, Sting, Elton John, Jimmy Scott, Dianne Reeves, Toots Thielemans, Richard Bona, Terri Lyne Carrington, Tito Puente, Kurt Elling, Jeff “Tain” Watts, Charlie Hunter, Youssn’Dour, Me’Shell Ndegeocello, Pete Seeger, David Sanborn und George Benson mit seinem einzigartig farbenreichen Spiel.
Die beliebte Zusammenstellung "Magic Moments", kuratiert von Siggi LochTrackliste:
01 Elevation of Love // Album: e.s.t. 30
Magnus Öström, Dan Berglund, Magnus Lindgren, Joel Lyssarides, Verneri Pohjola, Ulf Wakenius 02 Second Nature // Album: Life Rhythm
Wolfgang Haffner03 Raw // Album: raw
Nils Landgren Funk Unit 04 The Answer // Album: The Answer
Jakob Manz 05 Shots // Album: Bloom
Bill Laurance 06 Das Handtuch // Album: Tough Stuff
Iiro Rantala 07 She’ll Arrive Between 10 & 11 // Album: Guitar PoetryMikael Máni 08 Terrible Seeds // Album: While You Wait
Little North 09 Se Telefonando // Album: Ennio
Grégoire Maret, Romain Collin 10 Wonderland // Album: Wonderland
Daniel García Trio 11 Fresu // Album: Inner Spirits
Jan Lundgren, Yamandu Costa 12 Hands Off // Album: Stealing Moments
Viktoria Tolstoy 13 Hidden Prelude // Album: What the Fugue
Florian Willeitner 14 Pralin // Album: Let Them Cook
Emile Parisien 15 My Brother Rolf // Album: Komeda
Joachim Kühn 16 Passacaglia // Album: Passacaglia
Adam Bałdych, Leszek Możdżer 17 Linden Tree Rag // Album: Rag Bag
Bernd Lhotzky 18 Zafeirious Solo // Album: Arcs & Rivers
Joel Lyssarides, Georgios Prokopiou
Grégoire Maret - EnnioCD / digital
Grégoire Maret chromatic harmonica
Romain Collin steinway piano & keyboards
Marcus Gilmore drums
Burniss Earl Travis II bass
Marvin Sewell guitar
Alexandra Sopp flute
Special guests: Cassandra Wilson vocals Gregory Porter vocals
Wie kann man an ein erfolgreiches Album wie "Americana" anknüpfen? Es wurde im April 2020 veröffentlicht und erhielt nicht nur eine Grammy-Nominierung für das beste zeitgenössische Instrumentalalbum, sondern verzeichnete auch eine Streaming-Statistik von fast zehn Millionen. Es brachte den Mundharmonikaspieler Grégoire Maret und den Pianisten Romain Collin zusammen, die in einem Trio mit Bill Frisell auftraten, in dem die drei eine glückliche Gemeinsamkeit in ihrer "gemeinsamen Liebe zum Jazz, zum Gesang und zur reinen Melodie" (Jazziz) fanden, und bot den Hörern eine "wunderschöne Meditation über den amerikanischen Traum." (Bill Milkowski).
"Americana" und die anschließende Zusammenarbeit von Maret und Collin festigten die Freundschaft zwischen diesen beiden feinen New Yorker Musikern mit frankophonen Wurzeln (Genf bzw. Antibes). Wie Collin sagt: "Die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, fühlt sich sehr flüssig und natürlich an." Maret und Collin stellten schnell fest, dass das Anschauen von Filmen mit der Musik von Ennio Morricone für beide ein wichtiger Teil des Familienlebens war und einen großen Teil dessen ausmachte, was sie ursprünglich zur Musik hingezogen hatte. "Diese Filme und die Art und Weise, wie sie die Musik eingebunden haben, sind mir wirklich im Gedächtnis geblieben", erinnert sich Maret. Und als der große Mann im Juli 2020 im Alter von 91 Jahren starb, traf es sie beide tief. Maret bedauerte zum Beispiel, dass ein Plan, ihn in einige von Morricones späteren Konzerten einzubeziehen, leider nie verwirklicht wurde. Vor allem aber fühlten sich die Musiker der Musik Morricones sehr verbunden: "Wir fühlen uns beide von Natur aus zu den europäischen Empfindlichkeiten, der romantischen Sprache hingezogen", sagt Collin.Collin erinnert sich, dass sie eine gewisse Vorsicht verspürten, als sie darüber nachdachten, diesem roten Faden, der sich so tief durch ihre beiden musikalischen Vergangenheiten zieht, zu folgen und ein Album zu machen: "Wenn wir es machen wollen, muss es wirklich etwas bringen", denkt er. Also begannen beide, sich intensiv mit Morricones Werk zu beschäftigen und in es einzutauchen. "Wir wollten unbedingt herausfinden, wie er als Mensch und Musiker wirklich war", erinnert sich Maret. Daraufhin nahmen sie Kontakt zu Morricones offiziellem Biographen Alessandro De Rosa auf. Mit ihm führten sie während der Pandemie mehrere Gespräche. De Rosa hat eine aufschlussreiche Lobrede auf das Album geschrieben.
"Wir wollten so viele Klänge und Farben wie möglich einfangen, denn das ist ein wesentlicher Bestandteil von Ennio Morricones Musik", sagt Maret. Die ganze Bandbreite von Morricones Werk kommt in "Ennio" deutlich zum Ausdruck: Ein Stück, in dem starke Emotionen aus der Kindheit der Musiker lebendig werden, ist "Chi Mai" aus dem Film "Le Professionel". Beide erinnern sich daran, den Film als Kinder gesehen zu haben. Logischerweise wird es als Duett für Mundharmonika und Klavier vorgetragen, aber bei genauem Hinhören entdeckt man einen anderen Klang im Bass: die unterschwelligen Resonanzen von Collins Spiel auf einem antiken Pedalharmonium.
"Once Upon a Time in the West" - eine Filmmusik, die ungewöhnlicherweise vor den Dreharbeiten komponiert wurde - und die anderen "Spaghetti-Western" von Sergio Leone sind auch dabei. Und das vielleicht am wenigsten Überraschende an "Ennio" ist, wie gut die Musik des Italieners zu Marets "großherzigem Sound" (Ottawa Citizen) passt: Maret wurde von zahllosen Leuten geraten, und zwar schon länger, als er sich erinnern kann...dass es so sein würde. Und doch offenbart ein aufmerksames Anhören dieser Sammlung unerwartete Leckerbissen und Geschenke, die nie zu enden scheinen.
Für Überraschungen sorgen zum Beispiel die zahlreichen Gastmusiker. Maret sagt, er habe sich wirklich glücklich gefühlt, als er von Cassandra Wilson hörte, dass sie die Idee, neue englische Worte für Minas "Se Telefonando" zu schreiben, als "Liebesdienst" empfand - Maret ist seit einem Jahrzehnt in ihrer Band. Und er war ebenso begeistert, als Gregory Porter zustimmte, den Song im Duett mit ihr zu singen. Und auch die anderen Instrumentalisten sorgen für Magie: Schlagzeuger Marcus Gilmore "kann so ziemlich alles und ist ein erstaunlicher Mensch", sagt Maret. Gitarrist Marvin Sewell und Bassist Burniss Earl Travis II sind ebenfalls Marets Kollegen aus Cassandra Wilsons Band und sorgen für allerlei faszinierende Klänge. Und auch Collin hat einige Tricks auf Lager: So ergänzt er den Sound von Maret auf "Man with a Harmonica" mit der Unheimlichkeit von Raritäten aus den 1970er/80er Jahren: einem MoogCordovox White Elephant und einem fußbetriebenen Analogsynthesizer, einem Taurus.
Alessandro De Rosas Covertext zu "Ennio" fasst das Album sehr gut zusammen: Es "führt den Hörer durch die Komplexität von Morricones vielschichtigem Werk und zeigt anschaulich die emotionale Wirkung, die es auf ihn hatte. Es ist eine Reise, die diesen immens bedeutenden zeitgenössischen Komponisten auf eine neue und authentische Art und Weise vorstellt und erzählt."
Various Artists - Magic Moments 13CD / digitalBestes Jazzinfotainment: 16 Tracks, 75 Minuten Musik in the Spirit of Jazz, u.a. mit Nils Landgren & Jan Lundgren, Wolfgang Haffner,Ulf Wakenius, Solveig Slettahjell, Grégoire Maret, Vincent Peirani & Emile Parisien, Kadri Voorand, Viktoria Tolstoy, Jazzrausch Bigband.Credits:
Compilation by Siggi Loch Mastered by Klaus Scheuermann
Grégoire Maret - AmericanaCD / digitalGrégoire Maret harmonica
Romain Collin piano
Moog Taurus pump organ; additional effects
Bill Frisell electric guitar, acoustic guitar; banjo
Clarence Penn drums
Er ist ein Meister darin, mit einem kleinen Instrument große Musik zu malen: Während sein Werkzeug fast in die Hosentasche passt, entwirft Grégoire Maret ohne spieltechnische oder geographische Beschränkungen Klangkunst mit globaler Imaginationskraft. Dieses Mal wandelt der Mundharmonika-Virtuose auf den mythischen Spuren der amerikanischen Seele: „Americana“ ist eine Koproduktion mit Romain Collin, den das US-amerikanische National Public Radio „einen visionären Komponisten und herausragenden Jazzpianisten“ nennt. Gemeinsam haben sie sich niemand geringeres als Bill Frisell an ihre Seite geholt und setzen amerikanisches Songwriting mit der hohen Kunst des Instrumentals in Beziehung, die Weite der Klang-Landschaften mit epischen Geschichten. Maret trägt zwei Kulturen in sich – die europäische und die Afroamerikanische. In der Schweiz geboren und aufgewachsen lebt er seit über 20 Jahren in den USA. „Meine Mutter ist Amerikanerin, in Harlem geboren, und hat mir die afroamerikanische Kultur mitgegeben“, erzählt Maret, der in der New Yorker-Szene längst eine Größe ist und an der Seite von Herbie Hancock und Pat Metheny gespielt hat, über seinen Background. „Das neue Album ist also auch ein Ergebnis meiner ganz persönlichen kulturellen Erfahrungen.“ Diese teilt er mit Romain Collin. Der Franzose fasste, ebenso wie Maret, am Hudson River Fuß, wird von Hancock und Wayne Shorter geschätzt und hat sich einen Namen als feinfühliger Filmmusikschreiber gemacht. „Americana haben wir beim Zusammenfluss von Folk, Country, Blues, R&B, Gospel und Bluegrass gegründet. Die Band beruht in ihrem Wesen darauf, dass wir alle Wurzeln der amerikanischen Musik und Kultur miteinschließen“, so Maret und Collin zum Selbstverständnis der neuen Formation. Um in dieses Universum einzutauchen, zogen sich die beiden die Gitarrenarbeit eines der großen Kreativköpfe des Fachs an Land: Bill Frisells singendes, lyrisches Timbre sowohl auf der Elektrischen als auch der Akustischen ist unverwechselbar, stets geprägt durch seine ganz persönlichen Metamorphosen von Bluegrass, Country und Blues und ein tiefgründiger Kenner der Philosophie des Songwritings. Einen feinen, pointierten Akzent steuert außerdem Clarence Penn bei, als Schreiber und Produzent für Popgrößen sowie als Filmmusiker genauso versiert wie als Jazzdrummer. Die Reise des Americana-Trios startet kurioserweise mit einem Briten – doch spätestens seit dem epischen Dire Straits-Album „Love Over Gold“ hatte Mark Knopfler gezeigt, wie gekonnt er die Mythen der amerikanischen Geschichte verinnerlicht hat. Maret und Collin reduzieren den Welthit „Brothers In Arms“ auf seine Essenz, lassen ihn ganz aus dem tröstlichen Atem der Nostalgie leben. Aus seinem immensen Werkkorpus hat Bill Frisell die Kompositionen „Small Town“ und „Rain, Rain“ beigesteuert: Erstere kommt als bezaubernde Folksong-Miniatur daher, mit rustikal-trockenem Banjo zur wehmütigen Mouth Harp, letztere swingt hymnisch-ruhig im melodischen Geflecht von Gitarren, Piano und Harmonika. Mit Jimmy Webb ehrt das franko-amerikanische Ensemble einen der größten Songschmiede überhaupt: Sein „Wichita Lineman“ gewinnt in dieser verlangsamten Instrumentalfassung nochmals an räumlicher Tiefe, die Seele des Überland-Elektrikers singt geradezu in Marets herzblutender Improvisation. Justin Vernon alias Bon Iver, einem Americana-Vertreter der Hipster-Generation, huldigen Maret & Co in „Re: Stacks“: Maret spendet dem gebrochenen Herzen hier Mut für ein neues Lebenskapitel, umspielt von glimmendem Electronica-Gespinst.
Und schließlich haben Maret und Collin das Americana-Genre auch in Eigenkompositionen adaptiert: Die Weinanbaugegend um das kalifornische “San Luis Obispo” hat Romain Collin in einem ruhig schreitenden, sonnig beschienenen Song eingefangen. Ein genauso stolzer wie inniger Walzer ist Maret mit „Back Home“ gelungen, den Clarence Penn mit dezentem Besen untermalt und der sich zu fast übermütigem Triumph über die Heimkehr emporschwingt. „The Sail“ hingegen kündet von Aufbruch: Das Piano entwirft im Wechsel mit der Harmonika eine weitgeschwungene Dramaturgie, mal nachdenklich, mal entschlossen. Und in ihrem gemeinsamen Finalstück „Still“ sinnen Maret und Collin in einem meditativen Flow über ihren amerikanischen Trip nach.
„Wo und wann immer Grégoire sein Instrument an die Lippen setzt, versetzt er alle Zuhörer mit einer so süßen wie kraftvollen Intensität auf eine höhere Ebene“, diese höchsten Weihen, die Grégoire Maret einmal aus dem Munde von Cassandra Wilson empfing, gelten ganz besonders für dieses introspektive, seelenvolle Album.Credits:Recorded by Jeremy Loucas at Bunker Studios, NY Mixed by Jeremy Loucas at Sear Sound, NY Mastered by Alan Silverman at Arf Mastering Studios, NY Produced by Grégoire Maret; Romain Collin Cover art by Anna Ley: Plus 1992 (2019) / ACT Art Collection
Various Artists - Magic Moments 12CD / digitalOne World Of Music. Vielfalt vereint. Mit Jazz als Epizentrum ohne Berührungsängste zwischen den Genres agiert ACT offen in alle Richtungen, sei es zu Pop, Rock, Singer-Songwriter oder traditioneller Volksmusik wie Flamenco und Tango. So präsentiert auch die mittlerweile zwölfte Magic Moments-Zusammenstellung aufregende Musik „in the Spirit of Jazz“: Fernab eines festgelegten Stils sind 71 Minuten purer Hörgenuss und spannendes Jazz-Infotainment garantiert, mit etablierten Stars, Newcomern und Geheimtipps. Den Anfang macht Iiro Rantala am Klavier mit seinem Portrait des Monats „August“ aus „My Finnish Calendar“, der den Jahreslauf seines Heimatlandes aus ganz persönlicher Sicht vertont. Der argentinische Tango ist, wie auch der Jazz, ein Paradebeispiel für eine lebendige, sich stetig entwickelnde musikalische Tradition. Das Javier Girotto Trio zeigt dies mustergültig mit „Deus Xango“ aus dem Album „Tango Nuevo Revisited“, ein zeitgemäßes Remake des Piazzolla-Mulligan-Klassikers von 1975. „Vier erste-Liga-Jazzer mit reiner Spielfreude“ (ZDF heute Journal), dafür steht „4WD“ von Nils Landgren, Michael Wollny, Lars Danielsson und Wolfgang Haffner. Jeder lenkt den Reisekurs des Quartetts gleichermaßen. Wo sie ankommen, bemerkt die Neue Zürcher Zeitung: „zu viert im Jazz-Olymp“. „Flamenco und Jazz sind Brüder“, behauptet der spanische Piano-Newcomer Daniel García. Im energiegeladenen Trio plus Special Guest Jorge Pardo zeigt er furios mit „Travesuras“, dass er damit absolut recht hat. Zusammen mit seiner Ehefrau Serena Fisseau erschafft der französische Akkordeonist Vincent Peirani anschließend einen vertrauten musikalischen Rückzugsort. „What A Wonderful World“ ist ein Statement an die Stille. Neue aufregende Klangwelten lässt ACT-Neuzugang Grégoire Maret mit Edmar Castaneda entstehen. Bei „Harp vs. Harp“ trifft Mundharmonika auf Harfe. Ein seltenes Paar, dass auf „Blueserinho“ zum Erlebnis wird.
Mit seinem „Italian Songbook“ hat Trompeter Luca Aquino eine Hommage and die Musik seiner Heimat aufgenommen. Das Stück „Scalinatella“, von Filmkomponist Giuseppe Cioffi, erklingt in einer berührenden Trio-Version mit dem italienischen Pianistenstar Danilo Rea und Akkordeonist Natalino Marchetti. Die Sängerin Cæcilie Norby vereint auf „Sisters in Jazz“ Musikerinnen aus mehreren Generationen und Ländern. Ihre Komposition „Naked In The Dark“ belegt, dass Jazz nicht nur Männersache ist. „Klinken“ stammt aus dem Young German Jazz-Debüt „Stax“ des erst 25-jährigen Schlagzeugers Max Stadtfeld. Er und seine Mitstreiter posen nicht mit Intellektualität, bewegen sich im rhythmusorientierten Mainstream und weisen doch darüber hinaus. Mit Frische und gleichermaßen erstaunlicher Reife weiß das Quartett zu begeistern.Seit über 10 Jahren ist das Erfolgstrio Mare Nostrum um Paolo Fresu, Richard Galliano und Jan Lundgren ein Sinnbild für den Sound Europas. Alle drei sind sie Klangpoeten mit großer Liebe zur Melodie, was auch ihr nunmehr drittes Album unterstreicht und mit dem schwedisch angehauchten „Ronneby“ auf Magic Moments 12 dokumentiert ist. „Joachim Kühn interpretiert die Musik Ornette Colemans auf seine ganz eigene Art: lyrisch, sanft und in sich gekehrt, aber voller überraschender Details”, urteilt das Magazin Galore über das Soloalbum der deutschen Jazzikone. Im zuvor noch nie aufgenommenen Stück „Lost Thoughts“ verarbeitet Kühn seine erfolgreiche Geschichte an der Seite von Jazzlegende Coleman. Am 6. Februar 2019 wurde der Jazz-Baroness Pannonica (Nica) de Koenigswarter (1913 - 1988) mit einem Konzert in der Berliner Philharmonie für ihren unermüdlichen Einsatz für den Jazz Tribut gezollt. Im Mittelpunkt standen Stücke von Musikern, welche Pannonica über viele Jahre mit Geld, Unterkunft, Rat und Freundschaft unterstützt hat und die ihr oft zum Dank eigene Kompositionen widmeten, so auch „Little Butterly“ von Thelonious Monk. Die New Yorker Sängerin Charenée Wade steht hier im Mittelpunkt, begleitet von Iiro Rantala, Dan Beglund und Anton Eger sowie der amerikanische Saxofon-Altmeister Ernie Watts. „Ein israelisches Power-Trio. Heavy Jazz!“, schreibt der Rolling Stone über Shalosh. Hört man das aufbrausende „After The War“ weiß man, warum: Rock und Indie-Jazz verbinden sich hier zu einer spannungsgeladenen Mélange. Der Geiger Adam Baldych ist ein begnadeter Virtuose und laut Stereo-Magazin „einer der technisch brillantesten Interpreten in der improvisierten Musik.“ „Longing“ von seinem Album „Sacrum Profanum“ ist eine sehnsuchtsvoll-melancholische Ballade, einfühlsam im Duo mit dem Pianisten Krzysztof Dys interpretiert. Auf „Painted Music“ entkleidet der Pianist Carsten Dahl konsequent Klassiker des Jazz-Repertoires und macht sich diese mit seinem ganz persönlichen Blick zu Eigen. Das bekannte traditionelle dänische Volkslied „Jeg gik mig ud en sommerdag“ gießt den Sommer in Noten und Klang.
Zum Abschluss der Magic Moments 12 macht Nguyên Lê mit seinem Stück „Hippocampus“ das Thema der Compilation „One World Of Music“ noch einmal deutlich: Als musikalischer Wanderer zwischen den Kulturen verbindet der französische Gitarrist vietnamesischer Abstammung die Freiheit des Jazz mit Rock- und weltmusikalischen Einflüssen.Credits:
Compilation by Siggi Loch Mastered by Klaus Scheuermann
Grégoire Maret - Harp vs. HarpCD / digital
Edmar Castaneda Llanera harp Grégoire Maret chromatic harmonica & chord harmonica Guests: Béla Fleck banjo Andrea Tierra vocals Das Instrument des einen ist fast mannshoch, das des anderen liegt bequem in einer Hand. Die „Harp“ des Kolumbianers Edmar Castañeda ist beheimatet in der Folklore der música llanera, die des aus der Schweiz stammenden Grégoire Maret kommt aus dem Blues. Doch die Sprache des Jazz macht ein Treffen dieses ungleichen und sehr seltenen Paares nicht nur möglich, sondern zum einzigartigen Erlebnis, denn „Harp vs. Harp“ ist weitaus mehr als ein knackiger Slogan: Mit Castañeda und Maret sind zwei Ausnahmetalente zusammengekommen, die beide ihr Instrument neu definiert haben - ein aufregendes New Yorker Gipfeltreffen zweier kreativer Revolutionäre auf Ohrenhöhe.In den letzten Jahren hat wohl niemand Improvisation und Tradition auf der Harfe zu einem aufregenderen Mix vereint als Edmar Castañeda, Virtuose auf der arpa llanera, die ihre Wiege am Orinoco Fluss hat. Der Kolumbier schöpft aus einem großen rhythmischen und melodischen Folklore-Fundus, der von Mexiko bis Argentinien reicht. Doch in New York, das für ihn bereits mit 16 Jahren zur Wahlheimat wurde, hat er diese Wurzeln zu seinem individuellen Klanguniversum geweitet. Castañeda kreiert auf der Harfe Bassläufe wie im Funk, intime Melodik schwingt sich zu rasanten Läufen empor, während sich darunter donnernde Figuren aus den tiefen Registern lösen. Seine beiden Spielhände scheinen dabei voneinander völlig unabhängige polyrhythmische Welten zu zaubern, von perkussiver Ruppigkeit bis zu filigranen Funkenflügen. Kein Wunder, dass niemand Geringeres als Latin-Saxofonist Paquito D'Rivera ihn entdeckte und förderte. Er sagt über ihn: „Edmar hat die Vielfältigkeit und das bezaubernde Charisma eines Musikers, der die Harfe aus dem Schatten herausgeführt hat und einer der originellsten Künstler des Big Apple wurde.“ Castañeda hat mittlerweile mit Größen von Marcus Miller über Gonzalo Rubalcaba bis Hiromi musiziert. Sein Partner ist der in Genf geborene Mundharmonika-Erneuerer Grégoire Maret, auch er fest in New Yorks Szene verankert. Wie Castañeda hat er eine Menge neuer Ausdrucksmöglichkeiten für sein Instrument entdeckt, ihm neue stilistisch Pforten geöffnet. Die eindrucksvollen Credits reichen von Herbie Hancock über Pat Metheny bis zu Cassandra Wilson, die ihm eine Lobeshymne gedichtet hat: „Wo und wann immer Grégoire sein Instrument an die Lippen setzt, versetzt er alle Zuhörer mit einer so süßen wie kraftvollen Intensität auf eine höhere Ebene.“
„Als ich Grégoire das erste Mal traf, war ich sehr beeindruckt, welche Leidenschaft er für dieses besondere Instrument hat“, sagt Castañeda. „Diese Leidenschaft ist etwas, das wir teilen.“ Beide kennen sich zwar bereits aus seinem multinationalen World Ensemble, doch, so Castañeda: „Ich war so neugierig, wie wir als Duo klingen würden!” Das Ergebnis ist bezwingend: Maret übernimmt im „Blueserinho“ zunächst den virtuosen Lead über Liegetönen, gibt den Staffelstab dann an seinen Kollegen weiter, der aus der Harfe tatsächlich seine ganz eigenen „Blue Notes“ über funkigen Basslinien herauskitzelt. Ein zärtlicher Ton prägt „Hope“, und aus der einfachen Melodie heraus entspinnen sich auf den beiden Harps im Wechsel beredte Improvisationen mit erfrischenden Kaskaden sowie seelenvoller Strahlkraft. Nachsinnend und nostalgisch gestalten Castañeda und Maret eine spanisch inspirierte Liebesballade von Charlie Haden, und im Brasil-Standard „Manhã De Carnaval“ verzahnen sich kantige Synkopen mit tropischem Bluesfeeling.
Schließlich sind es auch zwei Gäste, die das Duospiel bereichern: Castañedas Landsfrau Andrea Tierra schmückt mit ihrer suggestiven Erzählstimme „Acts“ zu einem träumerischen Latin-Mythos aus, in „Romance De Barrio“ weht dank ihres erdigen Alts Tango-Melancholie vom Rio de la Plata hinein. Und eine echte Überraschung ist Béla Fleck, derzeit wohl der größte Banjo-Held überhaupt: Dank seines Spiels wird „No Fears“ zu einem chromatischen Feuerwerk, in dem er mal in übermütigem Unisono mit der Mundharmonika spaziert, sich dann in ein komplexes Saitengefecht mit der Harfe begibt. Aus Jacob Do Bandolims „Santa Morena“ wiederum meißeln die drei meisterhaft eine rasante, aufgekratzte Dramaturgie heraus. „Wir sind beide auf einer Suche, Spiritualität ist ein großer Bestandteil unseres Lebens”, so Maret. In diesen acht Stücken künden er und Castañeda von diesem Weg der Tiefe. Ein Weg, den sie in faszinierender Weise gemeinsam und sich bereichernd beschreiten – mögen ihre Klangwerkzeuge auch noch so verschieden sein. Credits:
Produced by the artists Recorded by Andy Taub in September 2018 at Brooklyn Recording Studios, New York Mixed by Jeremy Loucas in October 2018 at Sear Sound, New York Mastered by Alan Silverman in December 2018 at Arf Mastering Studios, New York Photos by Aline Muller
17,50 €*
Konzerte
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