Die südkoreanische Jazzsängerin ist international bekannt für ihre außergewöhnliche Stimmvielfalt und emotionale Ausdruckskraft. Sie begann ihre musikalische Laufbahn in Korea, bevor sie nach Paris zog, um Jazz und Chanson zu studieren, was ihren einzigartigen Stil prägte. Ihr Durchbruch gelang ihr mit Alben wie "Voyage" und "Same Girl", die eine Mischung aus Jazz, Pop, Folk und Weltmusik bieten. Youn Sun Nah hat mit nahmhaften Musikern wie Ulf Wakenius und Lars Danielsson zusammengearbeitet und zahlreiche Preise, darunter den ECHO Jazz, gewonnen. Ihre Ausdrucksstarke Stimme und ihr innovativer Ansatz haben sie zu einer der bedeutensden Stimmen im zeitgenössischen Jazz gemacht.
Nils Landgren - 3 GenerationsCD / Vinyl / digital
Nils Landgren with Joachim Kühn, Michael Wollny, Iiro Rantala, Lars Danielsson, Cæcilie Norby, Viktoria Tolstoy, Wolfgang Haffner, Ulf Wakenius, Jan Lundgren, Ida Sand, Youn Sun Nah, Vincent Peirani, Emile Parisien, David Helbock, Marius Neset, Nesrine, Julian & Roman Wasserfuhr, Anna Gréta, Johanna Summer, Jakob Manz, and many more
We are Family – 30 Jahre ACT
Der Schwede Nils Landgren war und ist das Rückgrat der ACT Familie. Vierzig Alben als Leader und weitere zwanzig als Produzent und Solist sind bisher auf dem Label erschienen. Michael Wollny, der mit Landgren durch viele gemeinsame Projekte verbunden ist, bringt dessen Künstlerpersönlichkeit und eines der entscheidenden Geheimnisse seines Erfolgs auf den Punkt: „Mit Nils wird alles leicht.“ Diese ansteckende Leichtigkeit, welche sich durch das ganze Tun von Mr. Red Horn zieht, ist umso bemerkenswerter, wenn man resümiert, wie viele Rollen er ausübt: Posaunist, Sänger, Bandleader, Produzent, Festival-Leiter, Talent Scout, Professor, Kurator und Mentor. All diese Rollen und damit verbundenen Qualitäten kommen auf „3 Generations“ parallel zum Tragen: Zusammen mit ACT-Gründer und Produzent Siggi Loch bringt Landgren, anlässlich des 30-jährigen Label-Jubiläums, drei Generationen von ACT-Künstler*innen in verschiedenen Besetzungen zusammen. Die Freundschaft und Zusammenarbeit von Landgren und Loch währt fast schon so lange wie das Bestehen von ACT. Im Jahr 1994, nur zwei Jahre nach Gründung, begegneten sich die beiden erstmals auf dem Jazz Baltica Festival. Kurz darauf wurde Landgren exklusiver ACT-Künstler. Über sein Netzwerk kamen in der Folge Künstler*innen wie Esbjörn Svensson, Viktoria Tolstoy, Rigmor Gustafsson, Ida Sand, Wolfgang Haffner und viele mehr zum Label. Die Rolle als Vertrauter und Integrationsfigur für ACT hat Landgren bis heute inne. Das finden und fördern junger Talente war und ist eine Kernkompetenz von ACT. Das galt für Nils Landgren, oder später auch für Michael Wollny, der 2005 zum Label kam und heute zu den wichtigsten Pianisten Europas zählt. Mit Künstler*innen wie Johanna Summer und Jakob Manz, beide noch nicht geboren als ACT gegründet wurde, blickt das Label in die Zukunft, mit einer neuen Generation von Musikern, die der Jazzwelt neue Impulse geben. Die britische Times schrieb: „Seit 1992 hat ACT eine eigene ‘Europäische Union‘ der Musik formiert, die die Freizügigkeit zwischen Nationalitäten und Genres fördert und so einen authentischen Eindruck davon vermittelt, was diesen Kontinent ausmacht.“ An die vierzig Künstler und Künstlerinnen aus dem Kreis der ACT Family untermauern auf „3 Generations“ diese Aussage und machen das Jubiläumsalbum zu einer Feier der Bandbreite, Offenheit und integrativen Kraft des Jazz. Im Mittelpunkt stehen Aufnahmen einer mehrtägigen Studio-Session im Sommer 2022, wie sie wohl nur Nils Landgren und Siggi Loch auf die Beine stellen können. Ein musikalischer Streifzug quer durch Europa, mit Einflüssen aus Jazz, populären Songs, Folk, klassischen Elementen, zeitgenössischer Musik und vielem mehr. Drei Musikergenerationen dokumentieren auf dreißig Stücken dreißig Jahre ACT mit Nils Landgren als Spiritus Rector. Nicht nur eine Retrospektive, sondern vor allem ein Blick in das Heute und Morgen des Entdecker-Labels “in the Spirit of Jazz”.Credits:
Recorded by Thomas Schöttl at Jazzanova Studio, Berlin on June 7 - 9, 2022, assisted by José Victor Torell – except as otherwise indicated Mixed and mastered by Klaus Scheuermann Produced by Siggi Loch and Nils Landgren The Art in Music: Cover Art by Yinka Shonibare CBE: Detail from Creatures of the Mappa Mundi, Mandragora, 2018
Various Artists - Fantastische FrauenCD / digital
Julia Hülsmann & Rebekka Bakken, Anna Gréta, Solveig Slettahjell, Céline Bonacina, Ida Sand, Cæcilie Norby, Viktoria Tolstoy, Johanna Summer, Rigmor Gustafsson, Terri Lyne Carrington, Rita Marcotulli, Nesrine, Youn Sun Nah, Janne Mark, Kadri Voorand, Laila Biali
Musik ist weiblich. War es immer schon. Viva la musica. Die Musik. La musique. Im Jazz? Im 20. Jahrhundert ein Leben noch im Schatten. Lil Hardin schrieb Kompositionen wie „Struttin‘ With Some Barbecue“, doch ihr Mann Louis Armstrong wurde damit bekannt: „Ich stand am Fuß der Leiter, hielt sie fest und sah ihn nach oben klettern“, resümierte sie später ihre Rolle. Mittlerwei-le bewegt sich etwas. Die Dinge verändern sich. Im Jazz ist das weibliche Element heute schon lange nicht mehr nur auf „Sängerin mit Band“ ausgelegt. Frauen spielen selbstverständlich E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Trompete, und Musikerinnen wie Terri Lyne Carrington fungieren als Role Models. „Fantastische Frauen“ stellt eine Auswahl starker weiblicher Stimmen vor, die ihren Weg zusammen mit ACT gehen oder zumindest ein Stück des Weges gegangen sind. Manche kamen jung und zu Beginn ihrer Karriere, manche waren schon arriviert und etabliert: Die Berliner Pianistin und Komponistin Julia Hülsmann veröffentlichte zu Beginn der 2000er Jahre drei Alben für ACT und zeigte, wie großartig ihr Umgang mit Sprache ist und wie makel-los ihre Gedichtvertonungen sind. „Same Girl“ ist ihre Bearbei-tung von Randy Newmans Song, kongenial umgesetzt mit der norwegischen Sängerin Rebekka Bakken auf dem Album „Scattering Poems“ (2003).Ganz neu in die ACT Familie aufgenommen ist die isländische Pianistin und Sängerin Anna Gréta, die schlicht und fast schon spröde ihre Beobachtungen von Nachtschwalben am Polarhim-mel vertonte. Skandinavische Sängerinnen nehmen im Portfolio des Labels einen großen Teil ein, etliche davon sind treue Seelen, die seit vielen Jahren Alben auf den Markt bringen: Viktoria Tolstoy bringt es auf insgesamt acht Alben, „Shining On You“ ist zwar nicht vom aktuellsten, aber die Komposition vom wohl be-deutendsten schwedischen Jazzmusiker der letzten 20 Jahre, dem Pianisten Esbjörn Svensson, wird schnell zum Ohrwurm. Die Norwegerin Solveig Slettahjell, Ida Sand (als Sängerin und Pianistin) und Rigmor Gustafsson, beide aus Schweden, sowie die Dänin Cæcilie Norby sind ebenfalls lange dabei und weit mehr als nur Sängerinnen, da sie seit vielen Jahren ihre Musik selber schreiben, texten, arrangieren und ihre eigenen Bands leiten. Die Dänin Janne Mark, zwar ebenfalls Sängerin, nimmt einen ganz besonderen Platz ein, da sie einen interessanten Weg zwischen Folk, Kirchenlied und Jazz gefunden hat. Kadri Voorand aus Estland ist viel mehr als nur Sängerin, hinter ihren aberwitzigen Gesangskünsten und ihrem klugen Umgang mit Effektgeräten geht oft unter, wie hervorragend sie auch als Pianistin ist – und als Texterin und Komponistin. „I’m Not in Love“ ist ebenso betörend wie verstörend. Die Südkoreanerin Youn Sun Nah, die die Liebe zum französischen Chanson nach Europa und zum Jazz gebracht hat, hat furiose Aufnahmen gemacht, „Momento Magico“ mit dem Gitarristen Ulf Wakenius ist atemberaubend virtuos und lässt den Zuhörer atemlos zurück. Nesrines Musik ist vielfältig und bunt. Cello und Stimme mit arabischen Wurzeln und mediterranem Soul. Nordafrika und Südeuropa werden vereint. Die Kanadierin Laila Biali vereint an Klavier und Stimme alles, was es zu gutem Singer-Songwriting braucht. Céline Bonacina nimmt eine Sonderrolle ein, viele namhafte Baritonsaxophonistinnen gibt es immer noch nicht, und die, die eigene interessante Bandprojekte leiten, noch weniger. Die Französin macht ihr ganz eigenen Ding. Dasselbe lässt sich über die Pianistin Johanna Summer sagen, die sich Robert Schumanns „Kinderszenen“ und „Album für die Jugend“ als Ausgangspunkt für freie Improvisationen gewählt hat und damit für viel Furore gesorgt hat. Für die italienische Pianistin Rita Marcotulli ist die Kraft der Melodie treibende Kraft – ihr Album mit dem Akkordeonisten Luciano Biondini ist traumwandlerisch. Die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington spielte schon mit allen Jazzgrößen, mit Wayne Shorter, Komponist des Klassikers „Witch Hunt“, teilte sie schon als Twen die Bühne. „Fantastische Frauen“ trägt den Titel zurecht, denn Musik ist weiblich, und Jazz ist es ebenso. Dass das inzwischen anerkannt und wertgeschätzt wird, ist ein großer Schritt. Dass es irgendwann nur noch um die Musik geht, egal ob von männlichen, weiblichen oder diversen Künstlern geschaffen und präsentiert, wäre die nächste große Etappe.Credits:
Curated by Siggi Loch Mastered by Klaus Scheuermann
Various Artists - Fahrt ins Blaue III - dreamin in the spirit of jazzCD / digital
Esbjörn Svensson E.S.T. Symphony Youn Sun Nah, Ulf Wakenius & Lars Danielsson Wolfgang Haffner Quartet feat. Dusko Goykovich Nils Landgren Quartet Paolo Fresu, Richard Galliano &Jan Lundgren Julian & Roman Wasserfuhr, Tim Lefebvre & Nate Wood Viktoria Tolstoy Cæcilie Norby & Lars Danielsson Matthieu Saglio &Vincent Peirani Ulf Wakenius Norah Jones, Joel Harrison & David Binney Jan Lundgren Quartet Michael Wollny & Vincent Peirani Natalia Mateo Jens Thomas & Christof Lauer
Tagträume und Gutenachtgeschichten in the Spirit of Jazz
„There's a place for us, somewhere a place for us. Peace and quiet and open air wait for us. Somewhere…“, Worte aus Leonard Bernsteins West Side Story-Klassiker dienen der „Fahrt ins Blaue III - dreamin’ in the spirit of jazz“ als Leitmo-tiv: Erhebende Musik als Zufluchtsort für Geist und Seele, Alltagsintermezzo und Kraftquelle. Abschalten heißt ein-schalten: Ruhig, intim, manchmal fast meditativ fließen die 16 Stücke der Zusammenstellung dahin und lassen den Hörer in ganz unterschiedliche musikalische Traumwelten ent-schwinden… Die Zeit scheint still zu stehen, wenn Esbjörn Svenssons erste Klaviernoten erklingen. „Ajar“ und das anschließende „e.s.t. Prelude“ bereiten den Nährboden für den sich über 67 Minuten eröffnenden Klangkosmos. Behutsam erwächst daraus Youn Sun Nahs bittersüßes „Lento“, das auf der Musik des russischen Komponisten Alexander Skrjabin basiert. Nahtlos gefolgt vom melancholischen Jazz-Standard „Autumn Leaves“ in der Interpretation von Wolfgang Haffners „Kind of Cool“-Ensemble. Dann gibt sich Sänger und Posaunist Nils Landgren die Ehre mit dem sanft vorgetragenem und schwerelos im Raum zirkulierenden „Somewhere“. Voller Poesie und Originalität zeigen sich auch Paolo Fresu, Richard Galliano und Jan Lundgren im Mare Nostrum-Trio. Der schwedische Pianist Lundgren steuert mit seinem eigenen Quartett und „No. 9“ eine weitere ohrwurmverdächtige Ballade bei, die den finnischen Saxofonisten Jukka Perko featured. Auf der „Fahrt ins Blaue III“ treffen sich Michael Wollny und Vincent Peirani zum deutsch-französischen Rendezvous. Bei „The Kiss“ bilden die zwei Feingeister ein musikalisches Tan-dem par excellence. Mit dem Cellisten Matthieu Saglio geht Akkordeonist Peirani eine weitere Liaison ein: Auf „Bolero triste“ wird mediterrane Folklore in die Freiheit des Jazz entlassen. Mit ihrer entspannt groovenden Jazz-Ballade „Carlo“ versetzen uns die Gebrüder Wasserfuhr gedanklich an die Brooklyn Bridge New Yorks mit schweifendem Blick auf die schimmernde Skyline von Manhattan in der Abenddämmerung. Ruhe und Inspiration: Ein Mann und seiner Gitarre, Ulf Wakenius spielt Keith Jarretts „My Song“ und das Duo Caecilie Norby und Lars Danielsson präsentiert eine intime, ganz auf den Kern des Songs reduzierte Version von Leonard Cohens Hallelujah. Zwei andere Sängerinnen entführen uns in die Welt des Kinos: In ihrer polnischen Muttersprache interpre-tiert Natalia Mateo das aus Roman Polańskis gleichnamigen Film weltbekannte Wiegenlied „Rosemary’s Baby“. Und Vik-toria Tolstoy bedient sich mit ihrer Version von „Why Should I Care“ einer Songperle aus dem Clint Eastwood Film „True Crime“ .
Auch die unnachahmliche Norah Jones ist zu hören, an der Seite von Gitarrist Joel Harrison und Saxofonist David Binney. Den Country-Song-Klassiker „Tennessee Waltz“ nahm sie als Gast für ACT auf, der auf dem Album „Free Country“ zeit-gleich zu ihrem Welterfolg „Come Away With Me“ erschien. Mit melodischem Sentiment entlassen Jens Thomas und Christof Lauer an Klavier und Saxofon den Hörer schließlich wieder in die Stille. Der Epilog zeigt wie unter einem Brenn-glas die ästhetische Ausrichtung der „Fahrt ins Blaue III“: Traumhafte Musik von beeindruckender Intensität und Dichte.Credits:Mastered by Klaus Scheuermann
Various Artists - Fahrt ins Blaue II - groovi´n in the spirit of jazzCD / Vinyl / digitalVarious ArtistsTurn up the volume!Bot die erste „Fahrt ins Blaue“ noch hochklassige Sundowner-Songs und relaxte Seelenbaumler mit Niveau, ist „Fahrt ins Blaue II - groovin' in the spirit of jazz“ der Soundtrack für die Eröffnung der Tanzfläche. Mit funky Jazz, gritty Blues und ganz viel Soul ist die Compilation ein anregendes Warm-Up für die beginnende Party-Nacht.Die Sonne ist hinter dem Horizont verschwunden und der DJ schiebt die Regler rauf: Die tighten Bläser der WDR Big Band leiten in die „Fahrt ins Blaue“ ein, mit einem Klassiker der Art Blakey Jazz Messenger: „Moanin’“. Torsten Goods übernimmt mit dem U2-Cover „When Love Comes To Town“, das mit seinen Disco-Basslines und Wolfgang Haffners „in the pocket“-Groove jedem Stehempfang Goodbye sagt. Die Schwedin Ida Sand übernimmt hier den Part von B.B. King. Zusammen mit Raul Midón singt sie später ein weiteres Duett – „He Ain’t Heavy, He´s My Brother“.Viktoria Tolstoy erinnert mit ihrer Interpretation von „Paradise“ aus dem 1982 erschienenen Album „Lite Me Up!“ an die Disco/Pop-Phase von Herbie Hancock. Dann legen Joe Sample und Nils Landgren los. Die 2014 verstorbene US-Legende am Fender Rhodes und Mr. Redhorn haben nichts für Hollywood übrig, dafür umso mehr für heavy Grooves, wenn sie ohne Schnörkel und Brimborium „Don’t Take My Love To Hollywood“ down-to-earth aufs Parkett nageln. Nahtlos gefolgt von einem ACT-Klassiker aus dem Jahre 1997: „Joshua“ von Bernard Purdies „Soul To Jazz“ ist purer Gospel-Funk!Magnus Lindgrens „Penny Blue” entstand ganze 20 Jahre später. Der jüngste Track auf „Fahrt ins Blaue II“ ist feinster Souljazz, made in Stockholm. Dann wird es Zeit für waschechten Südstaaten-Soul mit ganz viel Louisiana-Feeling: „I Wish I Had A Girl Like You“ des 2015 verstorbenen Mighty Sam McClain. Youn Sun Nah zeigt sich ganz ungewohnt von ihrer tanzbaren Seite mit dem Paul Simon-Cover „She Moves On“, begleitet vom US-Gitarristen Marc Ribot. Es folgt eine kurze Verschnaufpause: Solveig Slettahjells „Holy Joe“ bringt eine sanft-bluesige Note ein und Muriel Zoe singt Steely Dan’s „Rikki Don’t Lose That Number“ mit relaxtem Country-Einschlag. Ehe Nils Landgren mit der kompletten Funk Unit abrockt. Unterstützt durch die WDR Big Band bläst Randy Brecker anschließend am Flügelhorn mit Lee Morgans Sou-Jazz-Hit „The Sidewinder“ zum großen Finale. Das DJ-Set scheint beendet, doch es folgt der Ruf nach einer Zugabe: Pete Yorks fetter Orgel-Funk füllt ein allerletztes Mal den Dancefloor. „Fahrt ins Blaue II“, das sind 14 sonnendurchflutete Tracks zum Grooven und Cruisen, zum Gutfühlen, Mitwippen und Abgehen. Musik, die packt und in die Beine geht. Der Sommer kann beginnen. Credits:Compiled by Marco Ostrowski Cover art by Rupprecht Geiger Mastered by Klaus Scheuermann
Various Artists - Hendrix in the Spirit of JazzCD / digitalVarious Artists„When I die, I want people to play my music, go wild and freak out and do anything they want to do.“ Dieser Wunsch von Jimi Hendrix ging in Erfüllung. Zwar starb der in seinem Privatleben so unglückliche Gitarrist schon 1970, mit erst 27 Jahren, doch seine Musik ist unsterblich und wird bis heute im Geiste seines Zitats gespielt. Unzählige Musiker, ob in der Rock- und Popmusik oder im Jazz, wurden von ihm beeinflusst, viele berufen sich explizit auf ihn. Auch viele Mitglieder der ACT-Künstlerfamilie wurden von Jimi Hendrix inspiriert und haben seine Musik auf ihre Weise gespielt.Am 27. November dieses Jahres wäre diese Ikone der 68er-Bewegung, dieser Pionier des Rock 75 Jahre alt geworden. Anlass genug, das Genie an der E-Gitarre mit einer Retrospektive der Interpretationen von ACT-Musikern hochleben zu lassen: „Hendrix in the Spirit of Jazz“.Allen voran geht dabei Nguyên Lê, der erste Künstler, den ACT in seinem Gründungsjahr vor 25 Jahren exklusiv unter Vertrag nahm. Als Gitarren-Autodidakt steht der vietnamesisch-französische Stilist Hendrix besonders nahe, oft war der Einfluss bei seiner unverwechselbaren Weltmusik spürbar, die Einflüsse der Kontinente Europa, Asien und Amerika innovativ verschmilzt; und fast logischerweise konnte er einen seiner größten Erfolge 2002 mit der CD „Purple – Celebrating Jimi Hendrix“ feiern. Seine Versionen von „1983…(A Merman I Should Turn To Be)“ und „If 6 Was 9“ von diesem Album stehen nun im Zentrum von „Hendrix in the Spirit of Jazz“, erfüllen sie doch mustergültig den Anspruch des Titels: Die Wucht von Hendrix „Rock-Sound of Freedom“ wird hier mit den Mitteln der Jazz-Improvisation verstärkt.Neben Lê ist Terri Lyne Carrington die prägende Figur dieser Aufnahmen, die nicht nur am Schlagzeug die treibende rhythmische Kraft bei den mal wütend-rockigen, mal souligen, mal sphärisch träumenden Themen von Hendrix abgibt, sondern auch seinen, um eigene Gedanken erweiterten, Texten ihre Stimme leiht.Wie bunt und vielgestaltig sich der Kosmos von Hendrix‘ Stücken beleben lässt, beweisen auch die anderen hier versammelten Musiker: Ob Bugge Wesseltoft „Angel“ in eine zarte Solopiano-Ballade verwandelt oder sein finnischer Pianistenkollege Iiro Rantala im Trio mit Lars Danielsson am Bass und Peter Erskine am Schlagzeug den „Little Wing“ locker groovend dahinfliegen lässt. Ob die einzigartige Youn Sun Nah „Drifting“ als unwiderstehlichen Ruf der Sehnsucht anstimmt oder ihre soulige schwedische „Sister-in-Jazz“ Ida Sand die „Manic Depression“ so ausdrucksvoll nachzeichnet. Ob die NDR Bigband bei „Voodoo Chile“ ausgelassen losrockt oder die ACT Family Band mit Cæcilie Norby, Céline Bonacina, Wolfgang Haffner, Lars Danielsson und noch einmal Nguyên Lê mit der wohl berühmtesten Hendrix-Hymne „Purple Haze“ als Live-Brett vor einem begeistert mitgehenden Publikum den damals 20. Geburtstag von ACT feiert...„Hendrix in the Spirit of Jazz“ ist eine Collage, die beweist, dass die Musik von Jimi Hendrix nach wie vor und mehr denn je lebt. Und einen, zumindest musikalisch, dazu anregt, wild zu werden, auszuflippen und zu tun, was man will. Credits:
Music composed by Jimi Hendrix Compiled by Marco Ostrowski Mastered by Klaus Scheuermann
Various Artists - Magic Moments 10 "In The Spirit of Jazz"CD / digitalDer Jubiläums-Sampler Magic Moments 10 gibt einen Einblick über die aktuellen Albumveröffentlichungen aus dem ACT Katalog. 14 Titel, über 1 Stunde bestes Jazz-Infotainment „in the spirit of Jazz“.Credits:
Compilation by Siggi Loch Mastered by Klaus Scheuermann
Youn Sun Nah - She Moves OnCD / Vinyl / digital
Youn Sun Nah Vocals, Kalimba Jamie Saft Piano, Hammond Organ, Fender Rhodes & Wurlitzer Electric Pianos Brad Jones Acoustic Bass Dan Rieser Drums Marc Ribot Electric & Acoustic Guitars on 02, 04, 05, 07, 11 Special Guests on 03: Maxim Moston Violin, String Arrangement Antoine Silverman Violin Hiroko Taguchi Viola Anja Wood Violoncello Die koreanische Sängerin Youn Sun Nah gehört zu den schillerndsten und erfolgreichsten Jazz & Beyond Künstlerinnen unserer Zeit. In ihrer Heimat ist sie ein Star, die Liebe zum Chanson brachte sie nach Frankreich, wo ihre beispiellose Erfolgsgeschichte in Europa begann. Mit „She Moves On“ erfindet sich die wandelbare Künstlerin nun ein weiteres Mal neu.
In Südkorea ist Youn Sun Nah eine nationale Berühmtheit - anfangs als Musicalkünstlerin, u.a. in der dortigen Version des Erfolgsstücks „Linie Eins“, später unter eigenem Namen. Sie gewann mehrmals die Korean Music Awards, sang 2010 auf dem G20 Gipfel in Seoul, vertrat ihr Heimatland auf der Abschlussveranstaltung der olympischen Winterspiele 2014 in Sotchi und war Koreas UNESCO Botschafterin für den International Jazz Day.
Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Chanson, die sie schließlich nach Frankreich brachte, für lange Zeit ihre zweite Heimat und Ausgangspunkt für einen überwältigenden Erfolg in Europa. Ihre letzten beiden Alben „Same Girl“ und „Lento“ verkauften sich europaweit zusammen gut 150.000 mal und sie erhielt prominente Auszeichnungen wie den „Chevalier de l'ordre des Arts et des Lettres“ oder den „Académie du Jazz“. In knapp fünf Jahren spielte Youn Sun Nah an die 500 Konzerte in ganz Europa. „Same Girl“ war 2010 auch Youn Sun Nahs großer Durchbruch in Deutschland, inklusive dem ECHO als bester Jazzsängerin und zwei German Jazz GOLD Awards. Erst in Europa, durch die Zusammenarbeit mit Jazzmusikern wie Ulf Wakenius, Lars Danielsson oder Vincent Peirani, tauchte Youn Sun Nah tief in die Welt des Jazz und der großen amerikanischen Songs ein. Stücke von Nat King Cole, Tom Waits oder Randy Newman wurden Teil ihres Repertoires.
Auf dem neuen Album „She Moves On“ widmet sich Youn Sun Nah nun ganz dem Jazz und Folk Nordamerikas. Um tief in diese musikalische Welt einzutauchen, nahm sie das Album in New York auf, zusammen mit einer neuen Band bestehend aus einigen der interessantesten und vielseitigsten Charaktere der Stadt.
Wichtigster Partner-in-Crime: Produzent, Pianist und Keyboarder Jamie Saft. Dieser war bislang vor allem für seine Zusammenarbeit mit Avantgardisten wie John Zorn, Mark Ribot, Cuong Vu oder Chris Speed bekannt. Nun zeigt er sich als sensibler, variantenreicher Begleiter und kreierte für das Album einen warmen, an die großen Vorbilder angelehnten und zugleich modernen Sound.
Das Repertoire von „She Moves On“ wartet neben Traditionals und Eigenkompositionen zum Teil mit großen Namen auf, aber keineswegs mit deren bekanntesten Songs. Zu den Entdeckungen zählen Joni Mitchells „The Dawntreader“ und Paul Simons „She Moves On“, dessen extrem wortreiche Lyrics Youn Sun Nah in unwiderstehlich leichten Fluss bringt. Und das erstaunlich fröhliche „Teach The Gifted Children“ von Lou Reed. Zugleich: kaum jemand singt Balladen anrührender als Youn Sun Nah – eindrucksvoll nachzufühlen in Songs wie „No Other Name“ oder „Black Is The Color Of My True Love’s Hair“. Die drei Eigenkompositionen „Traveller“, „Evening Star“ und „Too Late“ fügen sich organisch in den Folk-Jazz-Sound des Albums ein.
Wie sich schon die, alles andere als erwartbare, Wahl von Jamie Saft als Glücksfall für das Album herausstellt, so trifft dies auch auf den Rest des Ensembles zu: Gitarrist Marc Ribot verleiht fünf Songs, wie zuvor schon bei Künstlern wie Tom Waits, Elvis Costello oder Laurie Anderson, seine unverwechselbare Handschrift. Drummer Dan Rieser bereicherte schon Norah Jones‘ Album „Come Away With Me“ mit seinem geschmackvoll-reduziertem Spiel, ist zugleich aber, wie auch Bassist Brad Jones musikalisch praktisch überall zu Hause, von Avantgarde-Jazz bis Pop – Einflüsse, die immer wieder subtil aufblitzen.
Von allen Neuerungen unberührt: Es ist und bleibt Youn Sun Nahs Stimme mit ihrer unverwechselbaren, eindringlichen, wandelbaren Art und ihren Storytelling-Fähigkeiten, die die Zuhörer auf der ganzen Welt in der Seele trifft, zutiefst berührt und Youn Sun Nah zu einem grenzüberschreitenden Phänomen macht – ob mit Musical-Songs, Chansons, Weltmusik oder Jazz und Folk.
She’s still the same girl – moving on.Credits:
Produced by Jamie Saft Executive Producer / JJ In (Hub Music Inc.)
Youn Sun Nah - VoyageCD / Vinyl / digital
Youn Sun Nah vocals Ulf Wakenius guitar Lars Danielsson acoustic bass, cello, melodica Xavier Desandre-Navarre percussion Mathias Eick trumpet Noch darf eine koreanische Jazzsängerin als exotisch gelten. Wer aber um die enormen Anstrengungen vieler asiatischer Länder bei Ausbildung und Förderung und um die wachsende Gemeinde von Jazzbegeisterten dort weiß, der wird sich eher wundern, warum nicht schon mehr Künstler aus Korea oder Japan in aller Munde sind. Mit Youn Sun Nah hat ACT nun die erste koreanische Künstlerin exklusiv unter Vertrag genommen, und wer ihr ACT-Debüt Voyage (ACT 9019-2) hört, begreift schnell warum.
Die 1969 in Seoul geborene Youn Sun Nah entstammt einer Musikerfamilie. Ihr Vater ist Dirigent, ihre Mutter klassische Sängerin, sie selbst debütiert mit 23 im Musical-Fach. Erst mit 26 aber entscheidet sie sich, die Musik zum Beruf zu machen. Und leitet eine stilistische Wende ein: „Ich hatte französische Literatur studiert und liebte das französische Chanson. Also beschloss ich, nach Frankreich zu gehen. Nach und nach aber bekam ich den Eindruck, dass man Franzose sein muss, um Chansons zu singen, und so konzentrierte ich mich auf den Jazz.“
Schon während des Studiums an der Pariser CIM, der ältesten Jazz-Schule Europas, und am Boulanger Konservatorium gründet Sun Nah mit Kommilitonen ein international besetztes eigenes Quintett. Das macht sich schnell einen Namen, wird auf Festivals in ganz Frankreich eingeladen, spielt in sechs Jahren fünf hoch gelobte Alben ein und beschert Youn Sun Nah parallel dazu auch eine steile Karriere in ihrem Heimatland. Beim ersten Wettbewerb um die „Korean Music Awards“ wird sie 2004 zum „Best Artist“ im Bereich Crossover gewählt, ein Jahr später zum besten Nachwuchskünstler Koreas. Im selben Jahr gewinnt sie in Frankreich den renommierten Grand Prix beim Jazz à Juan Concours.
Ein richtungsweisender Schritt folgt 2007, als Youn Sun Nah in Korea das Pop-Album „Memory Lane“ einspielt. Nicht nur, weil die CD in ihrer Heimat ein Bestseller wird, sondern auch, weil sie den dänischen Pianisten Niels Lan Doky als Koproduzenten gewinnt. Er bringt sie zu Festivals in Dänemark, wo sie den schwedischen Star-Gitarristen und ACT-Künstler Ulf Wakenius trifft. Sie harmonieren so gut, dass beide gemeinsam in Korea auftreten und eine CD planen: „Es sollte eigentlich eine Duo-CD werden. Aber Ulf war so beschäftigt, dass wir einen Produzenten brauchten. Ulf schlug Lars Danielsson vor, den ich schon lange sehr bewunderte“, berichtet Sun Nah. So kam eins zum anderen: Danielsson produzierte nicht nur, sondern übernahm auch den Bass und brachte den norwegischen Trompeter Mathias Eick an Bord. Aus Lan Dokys Band stieß schließlich noch der französische Perkussionist Xavier Desandre-Navarre dazu.
Dieses erlesene Quartett sorgt auf Voyage nicht nur für ein unverkennbar nordisches Element, es war für Youn Sun Nah eine besondere Inspiration, wie sie berichtet: „Mit meiner Band in Paris ging es immer irgendwie ums Experiment. Wir waren ja alle sehr jung im Geschäft, als wir anfingen. Bei der Zusammenarbeit mit Ulf, Lars, Mathias und Xavier aber fühlte ich mich sofort entspannt und geborgen. Ihnen muss man nichts beweisen und wagt gerade deswegen umso mehr.“ Ein Lob, das ihre Begleiter sogleich zurückgeben: „Ihre wundervolle Stimme ist voller Gefühl und Emotionen“, findet Mathias Eick, Lars Danielsson lobt „ihr herausragendes Timing, das man selten bei Sängern findet“ und Xavier Desandre-Navarre fasst zusammen: „Ihre Tonlage ist fantastisch, ganz tight und präzise. Ihre Stimme ist weiträumig und kristallklar. Sie ist ein Sonnenschein.“ Alles andere als eine typische Jazzstimme also, aber umso interessanter, ob sie nun eigenwillig hoch scattet, klassisch ruhig singt oder rhythmischen Sprechgesang anschlägt. Damit verbindet Youn Sun Nah in ihren Songs auf bezwingende Weise die Mystik und Artistik des koreanischen Gesangs mit der Fantasie und Klarheit des französischen Chansons und der Energie und Freiheit des Jazz.
Schon seit langem ist Youn Sun Nah ein großer Tom Waits-Fan. „Ich wusste immer, dass ich irgendwann einmal ,Jockey Full Of Bourbon’ singe. Jetzt war es Zeit dafür.“ Und welch wunderbaren Kontrast zum rauchigen Bass des Originals ergibt Youn Sun Nahs ätherische Version. Ganz persönliche Erinnerungen verbindet Youn Sun Nah mit dem amerikanischen Traditional „Shenandoah“: „Das ist ein Song meiner Kindheit. Mein Vater hatte ihn als Leiter des Korean National Choir für vier Stimmen im Repertoire und so begleitete er mich viele Jahre.“
Voyage ist also zugleich eine Reise in die Vergangenheit wie ein Versprechen für die Zukunft. Und eine eindrucksvolle Visitenkarte einer der ungewöhnlichsten Sängerinnen der Gegenwart.Credits:
Recorded, mixed and mastered by Lars Nilsson, digital 24 bit supermapping, at Nilento Studios, Gothenburg, Sweden, June 2 - 4, 2008 Produced by Lars Danielsson Executive Producer: Jae Jin In (HUB MUSIC.Inc.)
Various Artists - Magic Moments 8 "Sing Hallelujah"CD / digitalDie achte Ausgabe der beliebten Magic Moments-Reihe: 71 Minuten bestes Jazz-Infotainment durch das aktuelle Programm mit ACT-Stars, Newcomern und Geheimtipps. Unter dem Motto „Sing Hallelujah“ hat ACT-Inhaber und Produzent Siggi Loch 16 Titel zusammengestellt, die vor allem den Bogen vom Jazz zu Soul, Gospel und der afroamerikanischen Rootsmusik spannen. Einmal mehr präsentiert sich das Münchener Label hörbar anders, abseits der ausgetretenen Pfade „in the Spirit of Jazz“: Musik fernab eines festgelegten Stils. Mal mehr, mal weniger Jazz. Zwischen den Genres. Am Puls der Zeit und darüber hinaus.
Bei „Sing Hallelujah“ stehen die Gesangskünstler von ACT im Rampenlicht: Die kürzlich verstorbene Soul-Blues Legende Mighty Sam McClain eröffnet Magic Moments 8 mit dem norwegischen Gitarristen Knut Reiersrud. Letzterer ist auf einem weiteren Titel zu hören, gemeinsam mit der Sängerin Solveig Slettahjell und dem Trio „In The Country“. Auf „Borrowed“ Time, aus dem Album „Trail of Souls“, verlinkt das Ensemble die amerikanische Gospel- & Spiritual-Tradition mit der norwegischen Klangästhetik.
Torsten Goods interpretiert das Titelstück aus der Feder von Mike Settle in seiner lässig-coolen Art mit Starbesetzung: Roberto Di Gioia, Tim Lefebvre und Wolfgang Haffner. Ida Sand ist mit einer Hommage an Neil Young vertreten. Natalia Mateos Stimme hat „eine ganz eigene Geschichte zu erzählen“ (Die Zeit). In einer ungewöhnlichen Version interpretiert sie „I Put A Spell On You“, den wohl bekanntesten Hit des US-amerikanischen Blues-Sängers Screamin' Jay Hawkins. Und die Norwegerin Randi Tytingvåg betont auf „Steady-going“ ihre Singer-Songwriter-Qualitäten und bedient sich der amerikanischen Folk- & Country-Roots. Schlagzeuger Wolfgang Haffner hat für „Piano Man“ sein „Kind of Cool“-Ensemble um den stimmgewaltigen Soulman Max Mutzke erweitert.
Unterschiedlichste Instrumentalnummern runden Magic Moments 8 ab: Dieter Ilg interpretiert mit seinem Trio Beethoven. Iiro Rantala spielt John Lennons „Imagine“ solo am Klavier und der Saxofonist Rudresh Mahanthappa, 3-facher DownBeat Critic‘s Poll Gewinner 2015, ehrt mit „Bird Calls“ den großen Charlie Parker. „High Noon in Kreuzberg“ heißt es bei dem finnischen, in Berlin lebenden Gitarristen Kalle Kalima, wenn er im Trio den Western-Klassiker „Ghost Riders In The Sky“ von Stan Jones zum Besten gibt. Mit dem Pianisten Frank Woeste ist ein weiteres neues ACT-Gesicht vertreten. In seiner Wahlheimat Frankreich ist der gebürtige Hannoveraner längst eine feste Größe und spielt dort mit Ibrahim Maalouf sowie mit Youn Sun Nah, die ihn bei „Star Gazer“ mit ihrem unnachahmlichen Gesang unterstützt.
„If music be the food of love, play on“ heißt es in Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“. Um die Wörtchen „and life“ möchte man das Zitat erweitern, das als Credo für die Arbeit von ACT stehen kann. Seit nunmehr 23 Jahren liefern Siggi Loch und sein Team mit Leidenschaft und Qualitätsbewusstsein musikalischen Nährstoff. Musik für offene Ohren, für den Geist, für das Herz, die Seele und für alle, die gute Musik lieben – wie die Werkschau auf „Magic Moments 8“ beweist.Credits:
Compilation by Siggi Loch Mastered by Klaus Scheuermann
Various Artists - Magic Moments 7 - Sound of SurpriseCD / digitalMagic Moments: 16 Titel, über 50 Mitwirkende, 70 Minuten bestes Jazz-Infotainment durch das aktuelle ACT-Angebot. Kontinuität. Vertrauen und Visionen. Nachhaltigkeit und Zusammenhalt. Talente entdecken und reifen lassen. Den Nachwuchs fördern. Erfolgskomponenten und zentrale Bestandteile der ACT-Philosophie, die unsere Arbeit seit nunmehr 22 Jahren leiten: Wir feiern in diesem Jahr die seit 20 Jahren andauernde erfolgreiche Partnerschaft mit Nils Landgren. Wir gratulieren aufstrebenden Künstlern wie Vincent Peirani und Emile Parisien, die mit dem „Victoire du Jazz“ jeweils zum Künstler des Jahres in Frankreich gewählt wurden. Wir freuen uns über die großartige Entwicklung von Michael Wollny zum deutschen Jazzmusiker der Stunde, der der Young German Jazz-Reihe entstammt und die auch weiterhin Talentschmiede für verheißungsvolle Künstlerpersönlichkeiten, wie aktuell der Sänger Tobias Christl, sein soll. Dass nun auch etablierte Jazzgrößen wie Manu Katché, den wir als Neuzugang herzlich in unserer ACT-Family begrüßen, auf unsere Arbeit aufmerksam werden, ehrt uns. Trotzdem bleiben wir uns treu, vor allem die Stars von morgen zu finden.
Youn Sun Nah - Same GirlCD / Vinyl / digital
Youn Sun Nah vocals, kalimba, music box, kazoo Ulf Wakenius guitars Lars Danielsson acoustic bass, cello Xavier Desandre-Navarre percussion Special guest on track 11: Roland Brival narration
Im Jahre 2009 begann für Youn Sun Nah eine Reise auf den Olymp des europäischen Jazz: Mit Ihrem ACT-Debüt „Voyage“ eroberte sie die Jazzszene ihrer Wahlheimat Frankreich im Sturm und wurde auch hierzulande als „die Entdeckung der Saison“ (Süddeutsche) gefeiert. Mit ihrem aktuellen, 2013 erschienen Album „Lento“ vollbrachte Youn Sun Nah ihr letztes Glanzstück, das sie nicht zuletzt als musikalische Repräsentantin Süd-Koreas zur Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2014 in Sotchi brachte.
Ein Meilenstein auf ihrem erfolgreichen Weg zum internationalen Jazzstar ist das 2010 erschiene Album „Same Girl“. In Deutschland erhielt Youn Sun Nah dafür den ECHO Jazz als beste Sängerin international und in Frankreich avancierte es zum erfolgreichsten Jazzalbum des Jahres 2011. „Wundervoll!“, brachte es der Stern auf den Punkt.
Auf „Same Girl“ interpretiert Youn Sun Nah Songs auf höchst eigenwillige und unverwechselbare Weise, die jeden stilistischen Käfig sprengen. Jazzstandards wie „My Favorite Things“, der Metallica-Klassiker „Enter Sandman“, Philippe Sardes „La Chanson d’Helene“, ein koreanisches Volkslied sowie Eigenkompositionen von Youn Sun Nah und Ulf Wakenius finden sich auf „Same Girl“ wieder. Wieder wird die Sängerin von Lars Danielsson am Bass, Xavier Desandre-Navarre an Percussion und allen voran von Ulf Wakenius an der Gitarre begleitet, einem veritablen All-Star-Team.
Mögen Stile und Genres von Song zu Song variieren, ist es doch immer das „Same Girl“, das die Stücke in eine unverkennbar eigene Klangwelt überführt: Youn Sun Nah.Credits:
Produced by Axel Matignon & Lars Danielsson Executive Producer: Jae Jin In (HUB MUSIC. Inc.) Recorded at Nilento Studios, Gothenburg, Sweden, April 7-9 Mixed May 3-5, and mastered June 17, 2010 by Lars Nilsson
Various Artists - Duo Art: Creating MagicCD / digitalDuo Art - es ist die reduzierteste Form des miteinander Musizierens. Nicht minder reichhaltig, wenn‘s gelingt, die kleinste „Bigband“ der Welt. Zwei auf sich alleine gestellt, in Harmonie und Wettbewerb. Sich ergänzend, hinterfragend und gegenseitig die Meinung sagend - ein faszinierender Dialog Ohr an Ohr. Spontan und intensiv, Call and Response – Jazz in seiner Reinform. Ein musikalischer Seiltanz ohne Netz und doppelten Boden. Im Idealfall entsteht große Kunst. Wie ein roter Faden zieht sich das Duett durch die Geschichte des Jazz. Im Œuvre eines jeden großen Jazzmusikers darf die Duo-Aufnahme nicht fehlen.
Auch für ACT übt das Duo seit Anbeginn eine große Faszination aus: „Wie werden zwei Musiker aufeinander reagieren, werden sie zusammen finden und wachsen sie dabei miteinander über sich hinaus?“ Auf diese Fragestellung sucht ACT bis heute nach neuen Antworten und wagt dieses Experiment in den verschiedensten Musiker-Konstellationen. „Creating Magic“ ist eine Werkschau über 20 Jahre ACT Duo Art und der musikalische Trailer für die neue ACT Duo Art-Serie, mit dem Anliegen, magische Dialoge zu dokumentieren.
Bereits im Startprogramm von ACT im Jahre 1992 tauschten sich Jasper van‘t Hof, Bob Malach und Wayne Krantz in verschiedenen Duos miteinander aus. Der schwedische Pianist Jan Johansson gilt als Wegbereiter des skandinavischen Jazz. Mit „Jazz på svenska“ (Jazz auf Schwedisch) hat er dem Jazz einen Weg in die Volksmusik gewiesen, bezeichnenderweise im Duett, mit Georg Riedel am Bass. Siggi Loch hat die beiden Musiker 1964 in Hamburg beim NDR Jazzworkshop erlebt und die Geschichte des „Swedish Folk – Modern“ 30 Jahre später mit Nils Landgren und Esbjörn Svensson fortgeschrieben. Auch auf „Pasodoble“ erreicht der schwedische Meisterbassist Lars Danielsson mit dem polnischen Piano-Überflieger Leszek Możdżer eine harmonische Symbiose, wie sie äußert selten ist. Gemeinsam erreichen sie ein unerhörtes Level an Interaktion und Spielwitz. Eine musikalische Sternstunde gelang Iiro Rantala und Michael Wollny im Dialog an zwei Flügeln bei „Jazz at the Berlin Philharmonic“ im Dezember 2012: „Tears For Esbjörn“ ist eine ergreifende Hommage an den 2008 verstorbenen Piano-Visionär, Esbjörn Svensson.
Wollny ist mit einem weiteren Duett auf „Creating Magic“ zu hören: Das bisher unveröffentlichte „Polygon“, aufgenommen auf Schloss Elmau, mit dem norwegischen Saxofon-Shootingstar Marius Neset, ist das allererste Zusammentreffen der vielleicht wichtigsten beiden jungen europäischen Jazzmusiker unserer Zeit und verspricht glänzende Aussichten für die Zukunft. Der Sampler endet mit einem Stück, das auf tragische Weise einen festen Platz in der Jazzgeschichte eingenommen hat: „You Stole My Heart“ ist die letzte Aufnahme von Eddie Harris kurz vor seinem Tod. Nach den Konzert-Aufnahmen mit der WDR Big Band, die ebenso auf „The Last Concert“ dokumentiert sind, bat er den Pianisten Gil Goldstein noch in der Nacht zu einer zusätzlichen Session. Ein letztes Mal legte er seine ganze Seele in den Song, den er seiner Frau gewidmet hatte. Zurück in Los Angeles wurde er ins Krankenhaus eingeliefert und verstarb am 5. November 1996.
„To make a dream come true, just take two“ heißt es in Marvin Gayes Hit „It Takes Two“. Manchmal ist weniger eben mehr, um magische Momente entstehen zu lassen – wie „Duo Art Creating Magic“ beweist. Credits:
Compilation produced by Siggi Loch and mastered by Klaus Scheuermann The Art in Music: Cover art (Detail) by Philip Taaffe / ACT Art Collection
Sängerinnen, die es vermögen, ein ganzes Genre wachzurütteln, sind selten. Die Koreanerin Youn Sun Nah ist solch ein Phänomen, wie "Lento" beweist. „Ein Wunder“, „Ganz große Kunst“, „Bezaubernd“ oder „Weltklasse-Gesang“ befand die hiesige Presse über die Sängerin in den letzten Jahren.
Zum 20. Geburtstag von ACT Music präsentiert das Jubilee Album 20 Highlights aus der bewegenden Geschichte des Münchener Labels. Für Kenner, Entdecker, Forscher und Neugierige sowie für alle, die den Spirit of Jazz suchen, ein wahrer Genuss.
Musik muss Geist und Seele haben - diese Grundhaltung des Jazz, seine Suche nach dem Ungehörten, nach der Kraft der Emotion, seine konkurrenzlose innere wie äußere Freiheit, das ist Inspiration von ACT. "In the Spirit of Jazz" folgt diesem Leitmotiv - u.a. mit Youn Sun Nah, Nils Landgren, Viktoria Tolstoy, Leszek Mozdzer und Wolfgang Haffner.