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Jazz At Berlin Philharmonic
Jazz at Berlin Philharmonic XV: Stefano Bollani & iiro Rantala

VÖ: 27.03.2025

Genre: Jazz at Berlin Philharmonic, Jazz meets Classical, Jazz, Piano Jazz

Dieses Produkt erscheint am 27. März 2025

Vinyl

27,00 €*

ACTLP 8004-1, 614427800411
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ACT x Qobuz
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Zwei Piano-Ikonen zelebrieren ihre gemeinsame Liebe zur italienischen Oper.

Stefano Bollani, Klavier
iiro Rantala, Klavier

Aufgenommen in der Berliner Philharmonie, Deutschland am 1. Februar 2023
Aufgenommen, gemischt und gemastert von Klaus Scheuermann

The Art in Music: Cover Art von Peter Krüll

Mehr zum Album:

Ein Humorist lässt aufhorchen, bringt Lächeln, manchmal Lachen mit. Das klingt einfach, ist aber eine bewundernswert anspruchsvolle Kunst. Denn es geht nicht um die einfache Komik des Scheiterns, sondern um überraschendes, befreiendes Wohlwollen. Eine neue Perspektive kann das sein, ein zuvor kaum beachtetes, cleveres Detail oder auch einmal ein unerwarteter Zusammenhang. Eine Arie bekommt zum Beispiel eine Stride-Piano-Begleitung, ein Motiv wird aberwitzig transponiert, der Nachdruck eines Themas pianistisch perlend kommentiert. Man verbeugt sich vor dem Original, aber zieht ihm ein anderes Gewand an. Es kann ein Versteckspiel sein, aber man braucht und achtet die Vorlage. Sonst wird es witzlos.

Humoristen wie der Mailänder Stefano Bollani und Iiro Rantala aus Helsinki sind Meister der musikalischen Wertschätzung. Sie lieben, was sie spielen. Und sie verbeugen sich vor der Kunst des jeweils anderen, vor den Ahnen des Melodischen und auch den Möglichkeiten ihrer Instrumente. Sie lieben es überhaupt zu spielen, und da beide Virtuosen sind, ist ein Duo-Konzert ein Erlebnis der gemeinsamen Gestaltungslust. Er sei glücklich darüber, meint Iiro Rantala, die italienische Musik „mit dem bestmöglichen Klavierpartner, il Maestro Bollani“ hochleben zu lassen. Man treffe im Laufe der Jahre viele Kollegen, mit denen man gerne arbeite, erwidert Stefano Bollani, und ergänzt: „Aber wie viel mehr Spaß macht es, die Bühne mit einem Freund zu teilen, der einen sehr ähnlichen musikalischen Geschmack und Zugang hat, wie man selbst“.

Zwei Künstler, die zusammenklingen. Sie haben sich am 1. Februar 2023 auf der Bühne der Berliner Philharmonie getroffen, um ihre auf den ersten Blick unerwartete gemeinsame Leidenschaft zu feiern. Denn beide verehren die italienische Oper. „Ich gehe jetzt mal so weit zu behaupten, dass einige der besten Melodien der Welt aus Italien kommen und da im speziellen Fall aus der italienischen Oper“, erklärt Iiro Rantala. „Es gibt nichts Besseres in der Musik, als eine gute, einfache und packende Melodie. Das kann man nicht beibringen, in keiner Musikschule gibt es eine Melodieklasse. Verdi, Donizetti, Rossini und Puccini hatten die Gabe der Melodie! Und wie großartig setzten sie ihr Talent ein!“

Das hatte zu deren Lebzeiten auch etwas mit der Hochachtung vor dem Publikum zu tun. Denn die Opernkomponisten des 19.Jahrhunderts wollten den Hörenden etwas bieten. Sie wollten erzählen und unterhalten, durchaus mit Anspruch, manchmal mit Botschaft, aber immer mit dem Blick auf die Begeisterung im Saal. Wer Hymnen und Ohrwürmer komponierte, konnte sicher sein, gehört zu werden. Das Konzept funktioniert bis heute. „La Traviata“, „La Bohème“ oder „Nabucco“ stehen wie Monumente auf den Spielplänen der Opernhäuser, auch wenn die Libretti manchmal überholt wirken. Sie sind voll mit Melodien, die sich in das kollektive Gedächtnis der Kulturwelt eingegraben haben, so sehr, dass auch Stefano Bollani und Iiro Rantala nur ein paar Töne andeuten müssen und schon wogt die Philharmonie im Walzertakt einer Musetta oder summt einen Gefangenenchor mit.

Dabei gelingt es dem Piano-Duo mit dem Feingefühl der Erfahrung, das Opernhafte aus der Perspektive der Improvisation zu feiern, ohne es dafür in Frage stellen zu müssen. Die Musiker schwelgen und schmunzeln musikalisch. Sie gönnen sich den Spaß, das jazzgetönte Repertoire um Traditionen zu erweitern, die aus der Sicht eines guten Songs eigentlich schon lange dazu gehören. Es ist diese Mischung, die bezaubert. Zwei Humoristen, denen man bei dem Vergnügen zuhören kann, sich gegenseitig musikalisch zu entdecken. Und das mit den Melodien der italienischen Oper, die ihnen wichtig und die für beide auch ein wenig neu sind.
Jazz At Berlin Philharmonic
Die Rückkehr einer Legende:Der berühmt-berüchtigte amerikanische Jazz-Impressario Norman Grantz (1918 – 2001) hatte 1944 eine Vision: Die Einzigartigkeit und Kunstfertigkeit der improvisierten Musik mitten in der Gesellschaft verankern, den Musikern die Würde und Anerkennung zu Teil werden lassen, die ihnen zusteht, und durch die Kombination verschiedenerer Stilrichtungen und Spielhaltungen, spontan in ungewohnten Besetzungen, Neues entstehen lassen. Es konnte nur einen idealen Ort für dieses Vorhaben geben - einen klassischen Konzertsaal: „Jazz at the Philharmonic“ war geboren.Kurator und Produzent Siggi Loch griff Norman Grantz bahnbrechende Idee auf und gründete zusammen mit der Stiftung Berliner Philharmoniker die Konzertreihe „Jazz at Berlin Philharmonic“: Bei „Jazz at Berlin Philharmonic“ ist das Programm der Star.