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Lumen
Bill Laurance - LumenCD / Vinyl / Limited Turquoise Vinyl / digitalBill Laurance Yamaha CFX2 grand pianoYamaha UX3 upright piano with feltLumen ist das zutiefst persönliche und introspektive neue Soloalbum des Pianisten und Komponisten Bill Laurance. Aufgenommen in der Stille der Nacht in einer leeren Kirche, fängt das Album einen seltenen und intimen Moment der Verbindung zwischen Künstler, Instrument und Raum ein. Laurance beschreibt die Erfahrung als beinahe spirituell – eher vom Fluss der Musik geleitet als von einem eigenen Plan, als sei er lediglich ein Gefäß.Im Zentrum von Lumen steht das empfindliche Gleichgewicht zwischen Komposition und Improvisation. Manche Stücke folgen bis ins Detail ausgearbeiteten Partituren, andere entstehen vollkommen spontan im Moment. Gerade im Spannungsfeld zwischen diesen beiden Welten, so Laurance, entfaltet sich die wahre Magie der Musik. Mit einem Yamaha-Flügel und einem präparierten Upright-Piano mit Filzdämpfung begab sich Laurance auf eine Art Solo-Retreat – auf der Suche nicht nach Komplexität, sondern nach Einfachheit und klanglicher Wahrheit. Das Ergebnis ist ein Album von beeindruckender Klarheit und emotionaler Tiefe, geprägt von Stille, Verletzlichkeit und Vertrauen ins Unbekannte. Doch Lumen ist nur der Anfang. Jedes Konzert – geformt durch die Akustik des Raums, die Energie des Publikums, sogar die Stimmung des Künstlers – lässt die Musik in neuem Licht erscheinen. Gerade diese sich ständig wandelnde Natur ist es, die Laurance immer wieder aufs Neue inspiriert – denn er lässt sich von der Musik führen.CreditsAll music composed by Bill Laurance Published by Flint Music, administered by BMG PublishingRecorded at St Faith’s Church, Dulwich, London on the 3rd and 4th April 2025 Recorded by Camilo SalazarMixed by Steve Poppleton and Bill LauranceProduced by Bill LauranceMastered by Christoph Stickel @csmastering.com Bill Laurance is managed by Mike Chadwick for Mike Chadwick Management Cover art by Michael Kidner, Butterfly Wings, 1966 Oil on canvas, 168 x 183 cm (Image has been adjusted for print) © Estate of Michael Kidner, courtesy of Flowers Gallery

Ab 18,00 €*
Neu
Life Score
Nils Kugelmann - Life ScoreCD / Vinyl / digitalNils Kugelmann double bassLuca Zambito pianoSebastian Wolfgruber drumsNils Kugelmann will erzählen. Man merkt es an den Titeln seiner Stücke, den Ansagen bei seinen Konzerten und natürlich an der Musik selbst. „Die Verbindung von Musik mit Geschichten, Gefühlen und Situationen ist für mich essenziell“, meint der Wahl-Berliner Bassist, Komponist und Bandleader. „Bei Konzerten spreche ich bewusst und gerne mit dem Publikum und gehe ausführlich auf die jeweiligen Hintergründe der Stücke ein. Ohne diese Art der Kommunikation kann ich mir kaum vorstellen, Musik auf der Bühne zu präsentieren.“ Vor allem aber spielt und komponiert Nils Kugelmann musikalisch nachdrücklich und mit betörender Energie. Und es gelingt ihm wie keinem anderen deutschen Kontrabassisten der U30-Generation, sein Instrument zur Front-Figur seiner Musik zu machen. Direkt nach seinem Master im Jahr 2022 startete Kugelmann mit dem Debüt-Album „Stormy Beauty“ auf ACT durch: „Bass-Berserker“ (SZ), „Mega-Talent.“ (BR Klassik), Auszeichnungen, ausverkaufte Konzerte. Und auch über sein Kern-Trio hinaus spielt Kugelmann stiloffen, was ihm gefällt. Im Duo mit der Pianistin und Komponistin Shuteen Erdenebaatar beispielsweise begibt er sich in verhalten kontemplative und der Klassik zugewandte Klangwelten, neben dem Kontrabass hauptsächlich mit der im Jazz-Kontext selten verwendeten Kontra-Alt-Klarinette. Als Teil des Shuteen Erdenebaatar Quartetts wiederum agiert er kraftvoll und mit profunder gestalterischer Kraft. Es sind viele Schattierungen seiner Musikerpersönlichkeit, die Kugelmann in seinem eigenen Trio mit dem Pianisten Luca Zambito und dem Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber besonders prägnant formuliert. „Life Score“ ist in vielerlei Hinsicht eine Weiterentwicklung und Konzentration der Qualitäten der Band und ihres Leaders. „Unser erstes Album kam ja noch aus der Corona-Zeit heraus. Wir hatten kaum Möglichkeiten, live zu spielen und die Aufnahmen im Studio waren die erste richtige Gelegenheit, die Stücke auszuprobieren.“ erinnert sich Kugelmann. „Mit ‚Life Score‘ ist das ganz anders. Inzwischen haben wir viele Konzerte hinter uns, das Trio ist enger zusammengewachsen. Die Stücke wirken viel kompakter und konkreter“. Wesentlichen Anteil daran hat ACT-Chef und Produzent Andreas Brandis. Auf mehreren Livekonzerten testete das Trio das neue, von Nils Kugelmann geschriebenen Repertoire. Es folgten intensive gemeinsame Diskussionen über Stückauswahl, Arrangements, Sound und Dynamik. So konnte das Trio zusammen mit seinem Produzenten perfekt vorbereitet ins Studio gehen, sich auf die Arbeit an Feinheiten konzentrieren und die idealen Album-Fassungen der Stücke finden. Andreas Brandis sagt: „Nils Kugelmann ist nicht nur ein unglaublicher Bassist, sondern vor allem auch ein großartiger Songwriter. Und gerade weil seine Musik so prägnant und eingängig ist, war es wichtig, die Stücke auf ihren Kern zu reduzieren.“ Die Kompositionen des Albums haben allesamt eine cineastische Qualität, sind kurze Lebensfilme ihrer Protagonisten, „Life Scores“, die sich von Erlebnissen auf Tournee wie einem Besuch der Galapagos-Inseln, aber auch von allgemeineren Stimmungen wie dem Gefühl von lauen Sommerabenden, dem Duft der Nacht und dem unvergleichlich Erleben der Liebe inspirieren lassen. Das sind alles Geschichten, die sich in den Kompositionen wiederfinden, in klaren, präsenten Melodien, im groovenden, fließenden Rhythmus eines homogen klingenden Trios und auch in der Natürlichkeit melodischer Musik. Denn Nils Kugelmann will nicht nur erzählen. Er will auch gehört und verstanden werden – von einem breiten Publikum und auch von Zuhörer:innen seiner eigenen Generation. „Life Score“ bietet dafür, als so komplexer, wie mitreißender Entwurf eines cineastischen Gen-Z-Trio-Jazz, perfekte Voraussetzungen.Credits:Recorded by Klaus Scheuermann, on September 24–25, 2024, at Soundfabrik in Berlin, Germany Mixed and mastered by Klaus ScheuermannCover art by Bernd Zimmer, “Cosmos”, 2003

Ab 18,00 €*
raw
Nils Landgren Funk Unit - rawCD / Vinyl / digital Nils Landgren trombone, vocals Magnum Coltrane Price bass, vocals Andy Pfeiler guitar, vocals Jonas Wall tenor saxophone, bg vocals Petter Bergander keyboards, bg vocals Robert Ikiz drums, bg vocals Das Jahr 1994 war das Gründungsjahr der Nils Landgren Funk Unit. Als ich von Siggi Loch das Angebot bekam, Teil seines neuen Labels ACT werden, änderte er als erstes den ursprünglichen Bandnamen Unit zu Funk Unit. Als ich fragte, warum, antwortete er knapp: "Weil ihr Funk spielt" - und damit hatte er recht. Der Rest ist Geschichte. Nach 30 Jahren, elf Alben, zahllosen Tourneen und allem, was damit zusammenhängt, dachte ich mir, dass es toll wäre, die Aufnahmen zu unserem Jubiläums-Album Raw an einem besonderen Ort zu machen. Wie es der Zufall will, hat mein guter Freund Johan Lundgren, der vor vielen Jahren mein Posaunenschüler war, zusammen mit einem anderen Freund, Fredrik Thomander, ein fantastisches Aufnahmestudio in Palma de Mallorca gebaut. Ich hielt es für eine großartige Gelegenheit, unser neues Album in einer entspannten Umgebung aufzunehmen, in der wir uns voll auf unsere Aufgabe konzentrieren können und damit die 30-jährige Geschichte als schwedische Funk-Band zu feiern.   Ich stellte die Idee meinen Bandkollegen vor und alle waren begeistert. Genauso wie Andreas Brandis, der heutige Chef des ACT-Labels, auf dem seit 1994 alle meine Alben erschienen sind. Jetzt musste ich nur noch die Flüge und das Studio buchen, eine Unterkunft für uns alle organisieren und einen Weg finden, den Aufenthalt zu finanzieren. Und dann war da noch eine Kleinigkeit: Wir alle mussten Musik für das Album schreiben. Bis zu den ersten Proben kurz vor der Abreise nach Mallorca wusste noch niemand, wer welche Songs geschrieben hatte. Ich selbst hatte in meiner Freizeit hart gearbeitet und fünf Stücke dabei. Wir hörten uns gemeinsam die Demos an und bearbeiteten sie dann gemeinsam, bis sie nach uns allen klangen. Jeder von uns leistete seinen Beitrag und es war wirklich wunderbar zu hören, wie unsere Kompositionen zum Leben erwachten. Wir konnten es einfach nicht erwarten. Ein Großteil des Aufbaus war bereits von der Studio-Crew und einigen engagierten Freiwilligen erledigt worden und schneller als es irgendjemand für möglich gehalten hatte, konnten wir mit den Aufnahmen beginnen, wobei der fantastische Tontechniker Shades den gesamten Ablauf leitete. Von diesem Moment an wussten wir, dass dies ein besonderes Album werden würde. Alles passte wie die Faust aufs Auge. Die Stimmung im Studio, der Sound, die Art und Weise, wie die Jungs in der Band spielten, der Kaffee auf dem Dach in den Pausen, die wunderbaren gemeinsamen Abendessen. Um die Aufnahmen zu finanzieren, hatten wir beschlossen, an den letzten beiden Abenden nach den Aufnahmen Hauskonzerte zu geben. Obwohl dies für alle Beteiligten noch längere Tage bedeutete, war es ein wunderbares Gefühl, die neuen Stücke vor einem Live-Publikum zu testen, das uns fast auf dem Schoß saß. Es war so befriedigend, von den Leuten, die zu diesen Shows kamen, ein direktes Feedback zu bekommen. Und ein Filmteam unter der Leitung unseres lieben Freundes Dan Sermand dokumentierte die ganze Sache. Wir alle verließen die Insel am 20. Februar mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit, weil wir wussten, dass wir unser Bestes gegeben hatten und dass unser Bestes vielleicht mehr als nur gut genug war. Nur ein Mann blieb in Palma zurück: Magnum Coltrane Price. Abgesehen davon, dass er ein grandioser Bassist und Sänger ist, ist er auch die einzige Person an meiner Seite, die die ganze Funk Unit Reise von Live in Stockholm bis heute miterlebt hat. Wir hatten beschlossen, das neue Album im selben Studio zu mischen, in dem wir es aufgenommen hatten, doch Shades war erst eine Woche später wieder verfügbar. Ich glaube, Magnum genoss die freie Zeit auf Mallorca und die anschließende Arbeit mit dem Meister. Das Ergebnis ist dieses Album: Raw. Es steht für unsere ehrliche und authentische Art, handgemachte Musik zu spielen, die Körper und Seele berührt. Und ich denke, sie macht klar: Wir sind nicht einfach nur irgendeine Band. Wir sind die Nils Landgren Funk Unit.

Ab 18,00 €*
Passacaglia
Adam Bałdych & Leszek Możdżer - PassacagliaCD / Vinyl / digital Adam Bałdych violin, renaissance violin Leszek Możdżer piano Auf „Passacaglia“ treffen zwei der prominentesten Charaktere des Jazz aus Polen aufeinander: Violinist Adam Bałdych und Pianist Leszek Możdżer. Das erste gemeinsame Album „Passacaglia“ ist die musikalische Essenz seiner Protagonisten. Das Repertoire reicht von freien Improvisationen über Werke, die die Musiker selbst geschrieben haben, bis hin zu ihren ganz persönlichen Interpretationen von Themen von Erik Satie, Josquin des Prez und anderen. Die Kombination von Instrumenten, die Bałdych und Możdżer auf dem Album verwenden, ist sehr ungewöhnlich: Eine Renaissance-Violine, zwei Flügel - einer auf 442 Hz und der andere auf 432 Hz gestimmt - und ein präpariertes Klavier. Diese Konstellation ermöglicht eine enorm vielfältige Palette musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten, die sich über Stile, Genres und sogar tonale und harmonische Konventionen hinwegsetzt. Die Welt, die Bałdych und Możdżer erschaffen, ist eine Welt von ausgewogener Schönheit, die sich in der edlen Form der Kammermusik ausdrückt, aber auch in intensiven Improvisationen.Im Kern geht es Bałdych und Możdżer um die Suche nach dem vollkommenden Klang. Und auch wenn der Ausgangspunkt dieser Suche oft das Schöne, Warme, Sanfte ist, wird man immer wieder von den Wendungen überrascht, die die Musik nimmt. Wie viele Alben, die nachhaltig fesseln ist Passacaglia anziehend und nahbar, gibt aber nicht gleich alle seine Geheimnisse preis, sondern lässt einen immer wieder zurückzukehren um mehr zu entdecken.Credits: Produced by the artists

Ab 18,00 €*
e.s.t. Plays Monk
Esbjörn Svensson Trio e.s.t. - e.s.t. plays MonkCD / Vinyl / digital Esbjörn Svensson piano Dan Berglund bass Magnus Öström drums Thelonius Monk war einer der großen Klaviergenies in der internationalen Jazzszene. Esbjörn Svensson gehört zu den großen Klaviertalenten auf der skandinavischen Jazzbühne. EST, die zuvor einige von der Kritik gefeierte Alben veröffentlicht haben - „From Gagarin´s Point Of View“ (ACT 9005-2), „Winter In Venice“ (ACT 9007-2) und zuletzt „Good Morning Susie Soho“ (ACT 9009-2) - spielen Magnus Öström am Schlagzeug, Dan Berglund am Kontrabass und natürlich Esbjörn Svensson selbst. Er war ein Kleinkind, als er lernte, zu den Klängen von „In Walked Bud“ zu gehen. „Mein Vater war ein großer Jazzliebhaber. Daher kam ich schon sehr früh mit Monk's Musik in Berührung. Er ist der Art von Komponist, den man nicht umgehen kann“, sagt Esbjörn Svensson. „Plays Monk“ ist der aussagekräftige Titel der CD aus dem Jahr 1996 von Esbjörn Svensson Trio (EST), die jetzt bei ACT veröffentlicht wurde. Zehn der beliebtesten Songs von Monk, von der nächtlichen, liebevoll umschmeichelnden „'Round Midnight“ bis zum fröhlichen und lebhaften „Rhythm-A-Ning“, bekommen hier eine passend strahlende neue Farbe. Die Musik von Thelonius Monk ist eine eigentümliche Mischung aus Einfachheit und Komplexität; von trägen Balladen bis zu umgekehrten Rhythmen. Die Musik ist eine Herausforderung. „Man kann ihr immer seine persönliche Note geben“, erklärt Esbjörn. Auf „Plays Monk“ fällt dies immer wieder auf. Credits: Recorded by Åke Linton and Johan Ekelund at Swedish Radio, Studio 9, January 1996 Mixed by Johan Ekelund and Bernard Löhr Produced by Johan Ekelund

Ab 17,50 €*
HOME.S.
Esbjörn Svensson - HOME.SCD / Vinyl / digitalEsbjörn Svensson pianoEs gibt in jeder Musik Figuren, die mit ihren Werken ein Genre als Ganzes beeinflussen. Im Jazz trifft dies zweifellos auf den Schweden Esbjörn Svensson zu. Mit e.s.t. Esbjörn Svensson Trio prägte der Pianist und Komponist nachhaltig ein neues Verständnis des Pianotrios und begeisterte ein weltweites Publikum jenseits von Alters- und Genre-Grenzen. Sein Einfluss hallt bis heute, bereits in der zweiten und dritten Generation von Musiker*innen, nach. Und auch beim Publikum ist Svensson unvergessen. HOME.S. ist Esbjörn Svenssons einziges Soloalbum und die Existenz einer solchen Aufnahme und ihre Entdeckung über ein Jahrzehnt nach ihrer Entstehung, sind nicht weniger als eine Sensation. Svensson fokussierte seine Schaffenskraft und Aufnahmetätigkeit seit Anfang der 90er Jahre fast ausschließlich auf die Arbeit mit e.s.t.. Somit sind die nun vorliegenden Aufnahmen nicht nur die ersten, sondern praktisch die einzigen, die Svensson in einem anderen Setting als dem des Trios zeigen: Intim, konzentriert und ganz bei sich.Die Musik von HOME.S. entstand in Esbjörn Svenssons Haus in Schweden, nur wenige Wochen vor seinem plötzlichen Tod am 14.6.2008. Fast zehn Jahre lang ruhte die Musik danach ungehört im persönlichen Archiv seiner Frau Eva Svensson. In diesem Interview erzählt sie die Geschichte der Musik und ihrer Entdeckung: Wie genau hast Du diese Musik gefunden? Nach Esbjörns Tod habe ich dafür gesorgt, dass der gesamte Inhalt seines Computers auf Festplatten gesichert wurde. Diese blieben danach für die nächsten zehn Jahre lang unberührt. Als ich mich schließlich bereit fühlte, mich mit dem Material zu befassen, wurde mir schnell klar, dass darin etwas Besonderes verborgen war. Ich nahm die Festplatten und fuhr nach Göteborg, um mich mit Åke Linton zu treffen, dem Tontechniker, der an allen e.s.t.-Alben und Live-Shows gearbeitet hatte. Er war es auch, der mir ursprünglich geholfen hatte, das Material von Esbjörns Computer zu sichern. Er wusste also wahrscheinlich schon, dass dort etwas versteckt war, aber niemand hatte es sich angehört. Wir gingen also in sein Studio. Und wir drückten den Play-Knopf. Während Musik lief, schwiegen wir. Und auch nachdem sie zu Ende war, konnten wir zunächst nichts sagen, weil wir beide so gerührt und überrascht waren – darüber, dass die Musik existierte und so wunderschön war. Die Stücke schienen einander zu folgen wie Perlen auf einer Kette. Nachdem wir eine Weile nur dagesessen hatten, waren wir uns einig: Das ist wirklich gut. Musikalisch, aber auch klanglich. Zuerst war sich Åke nicht sicher, ob Esbjörn das Album zu Hause und ganz allein aufgenommen hatte. Also rief er in verschiedenen Stockholmer Studios an mit denen Esbjörn regelmäßig gearbeitet hatte und fragte sie, ob er dort gewesen sei und etwas aufgenommen habe, aber niemand wusste etwas. Was ich wusste, war, dass er ein paar sehr gute Mikrofone gekauft und von Åke gelernt hatte, wie man sie benutzt. Und so verstand ich schließlich, dass diese Musik im Keller unseres Hauses gespielt und aufgenommen worden sein musste.Es war also niemand bei ihm? Er hat das alles ganz alleine gemacht? Er war ganz alleine. Im Nachhinein haben mich die wenigen Leute, denen ich schließlich von der Aufnahme erzählt habe, gefragt, ob ich etwas geahnt hätte. Was ich wusste, war, dass Esbjörn ständig gearbeitet hat. Er war im Keller und ich konnte ihn spielen hören. Aber für mich warf das keine Fragen auf. Macht er etwas? Ja, natürlich macht er etwas, wie immer. Er probt, übt, komponiert. Ich wusste auch, dass er sich danach sehnte, Zeit zu haben, um zu komponieren und in neuen Konstellationen zu spielen. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es dabei um Soloaufnahmen ging. Nur wenige Wochen nach diesen Aufnahmen starb Esbjörn und alles nahm plötzlich eine andere Wendung. Ich konnte mich nicht auf Musik konzentrieren. Das Leben hatte sich plötzlich so dramatisch verändert. Für mich und für uns war es nicht nur Esbjörn, der Musiker, sondern auch mein Mann und der Vater der Kinder, der weg war. Damit mussten wir zurechtkommen und einen Weg finden, ohne ihn zu leben. Alles, was ich damals tun konnte, war, dafür zu sorgen, dass das gesamte Material, an dem er gearbeitet hatte, sicher aufbewahrt wurde. Wann hast Du die Musik zum ersten Mal gehört? Ich glaube, das war 2017 oder 18, vielleicht. Das war wirklich das erste Mal? Ja, das erste Mal. Nach fast zehn Jahren. Und du hattest bis dahin alles sicher und unangetastet aufbewahrt? Technisch gesehen, ja... Naja, ich weiß nicht, ob es so sicher war. Die Festplatten waren im Wohnzimmerschrank. *lacht* Aber sicher genug, damit diese Musik nun ihre Hörer und Hörerinnen erreicht. Wie haben Sie sich entschieden, dass die Zeit reif ist, die Aufnahmen mit der Öffentlichkeit zu teilen? Es war keine wirkliche Entscheidung. Als ich die Musik hörte, habe ich einfach verstanden, dass es für mich wichtig war sie mit Anderen zu teilen. In Form eines Albums, aber auch in öffentlichen und virtuellen Räumen, in denen sich Menschen treffen, um gemeinsam Esbjörns Stimme zu hören. Weißt du, wie das Repertoire des Albums entstanden ist? Wurde irgendetwas davon vorher komponiert oder denkst du, dass alles komplett improvisiert ist? Ich denke, dass Esbjörn vor den Aufnahmen Stücke geschrieben hat. Zumindest bin ich sicher, dass es Skizzen gab. Ich glaube nicht, dass er sich einfach hingesetzt und von Anfang bis Ende improvisiert hat. Das war schlicht nicht seine Art zu arbeiten. Es gibt noch eine Menge Noten aus seiner Feder und ich bin mir sicher, dass einiges davon mit dieser Aufnahme zusammenhängt. Aber ich war nicht in der Lage, sie alle durchzusehen. Noch nicht. Die Stücke des Albums sind nach den Buchstaben des griechischen Alphabets benannt und ein Grund dafür ist Esbjörns Leidenschaft für die Astronomie. Etwas, das auch eines der beliebtesten Stücke von e.s.t. inspiriert hat: From Gagarin's Point of View. Da ist dieses Gefühl, weit weg von allem zu sein, in der Schwerelosigkeit mit einer völlig anderen Perspektive. Und gleichzeitig in großer Gefahr. Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass Gagarins Abenteuerlust und sein Drang, neue Orte zu besuchen, für ihn viel aufregender gewesen sein müssen, als seine Angst vor dem Tod. Diesen Sprung ins Universum zu wagen und dieses Risiko einzugehen, anstatt einfach zu Hause zu bleiben. In musikalischer Hinsicht war Esbjörn genauso und das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die Sterne und der Weltraum so eine große Sache für ihn waren. Gleichzeitig erinnere ich mich, dass er sagte, er bedauerte es in gewisser Weise, mehr darüber gelernt zu haben, weil für ihn so ein Teil des Geheimnisses verloren ging. Esbjörn war immer sehr daran interessiert, Dinge zu erforschen, über die er nicht so viel wusste und dann zu versuchen, herauszufinden, wie sie funktionieren und sie in Beziehung zu setzten. Sowohl im Leben, als auch in der Musik. Das begann schon in seiner Kindheit zusammen mit Dan und Magnus, mit denen er später e.s.t. gründete. Sie hörten etwas, wussten aber weder, was es genau war, noch wie es funktionierte. Sie trafen sich oft gemeinsam in Esbjörns Haus, spielten herum, erkundeten und fanden Dinge heraus – ohne Hilfe von außen und ohne zu wissen, was genau sie da taten. Irgendwelche abschließenden Gedanken? Diese Musik ist wie eine Nachricht, die es auf die andere Seite geschafft hat. Und sie ist wie Esbjörns Stimme in einem Raum. Niemand anderes könnte so spielen. Es ist seine Stimme und sie hat immer noch etwas zu erzählen. Ich habe die Chance, sie die Menschen hören zu lassen und ich habe das Gefühl, dies gemeinsam mit ihm zu tun. ….Danke, Esbjörn. Das ist wunderschön. Credits: Music composed, recorded, mixed and produced by Esbjörn Svensson in spring 2008 Executive Producer: Eva Svensson Mastered by Åke Linton, Eva Svensson and Classe Persson at CRP Recording AB

Ab 18,00 €*
Letter to the Universe
Peter Somuah - Letter to the UniverseCD / Vinyl / digital Peter Somuah trumpet, vocals (Soft Touch, Odo), guitar (Odo) Jesse Schilderink tenor saxophone Anton de Bruin keyboards & rhodes Marijn van de Ven double bass & electric bass Jens Meijer drums Danny Rombout conga, bells, shakers & djembe Thomas Nii Lantey Botchway dundun, banana bell, talking drum Lisette Ma Neza spoken words (The Universe) Latanya Alberto vocals (Moonlight) Gyedu Blay Ambolley rap vocals (Reincarnation) Stevo Atambire vocals (The Sky) Lydia Stavraki & Inda Duran vocals (The Universe) Strings on Mission on Earth, Soft Touch & Moonlight: Celeste Engel & Luna Hallenga violin Daniela Rivera viola Jasper den Hond cello Ghana gilt seit vielen Jahrhunderten als Land der Geschichtenerzähler. Diese große Tradition muss aber nicht unbedingt mit Worten oder der Stimme fortgeführt werden. Peter Somuah spinnt das Storytelling mit seinem Instrument: Als junger Trompeter begibt er sich zwischen dem Highlife seiner Heimat, seinem Idol Miles Davis und der kosmopolitischen Musiksprache seines neuen Zuhauses Holland auf eine faszinierende Suche nach Identität. Diese Reise ist sein „Letter To The Universe“.Als Somuah mit seiner Band im Juli 2022 beim North Sea Festival umjubelt von der Bühne geht, ist dem Publikum klar: Hier ist ein außergewöhnlicher neuer Künstler am Start. Es ist sein erster großer Festival-Auftritt, bislang hatte er nur in Clubs gespielt. Und die Frage kommt auf: Wer ist dieser ghanaische Mittzwanziger, der das Auditorium so verblüfft hat?In Ghanas Hauptstadt Accra wächst Peter Somuah mit dem Highlife auf, jener swingenden Mischung aus süßer Palmwine Music und den Bigband-Einflüssen der Kolonialzeit. „Mit 14 kam ich zur Trompete“, erinnert er sich. „Ich spielte in einer Marching Band Highlife und Afrobeat, hörte die Platten von Musikern wie E.T.Mensah und transkribierte ihre Soli.“ Doch Somuah wendet sich durch ein Schlüsselerlebnis einer anderen Jazz-Ära zu: Wenn der Name Miles Davis fällt, geht ein Leuchten über sein Gesicht. Er erinnert sich, wie eines Tages ein Kumpel ihm ein Video von Miles mitbrachte. Somuah ist geflasht: „Ich wollte unbedingt auch so spielen können. Ich hatte keine Ahnung, was er und wie er das machte, ich versuchte einfach, die Noten rauszuhören und ihn nachzuahmen. Die Afroamerikaner und wir sind durch die Sklavengeschichte verbunden, und durch diese Gemeinsamkeit konnte ich eine spirituelle Verbindung zu Miles aufbauen.“ Somuah hört sich durch alle Phasen seines Vorbilds, studiert daneben auch das Spiel von Freddy Hubbard und Roy Hargrove. Fortan ist es sein Ziel, mit seiner eigenen Musik eine Verbindung zwischen Ghana und Modern Jazz auszuloten. Nach einem Aufenthalt in China bei Freunden und mehreren Jahren in den Reihen einer Band, die durch Frankreich, Belgien und Spanien tourt, folgt er seiner Partnerin nach Holland. An der Codarts Arts School von Rotterdam nimmt seine Vision einer kosmopolitischen Jazzsprache Gestalt an… Er formt ein weltoffenes Sextett und spielt mit ihm die Scheibe „Outer Space“ ein. Ein Debüt, auf dem er einen eigenen Sound modelliert: „Auf ‚Outer Space‘ ging ich raus aus der Box der Vorschriften, in der dich die Puristen halten wollen. Es ging darum, ich selbst zu sein, es ging um die Freiheit, alle Musikstile zu mischen, die ich mag.“ „Outer Space“, mit dem Edison Jazz Award dekoriert, hat viele afrikanische Gerüche, Highlife und Afrobeat leuchten noch kräftig durch. Mit „Letter To The Universe“ hat Peter Somuah sich als reisender Geschichtenerzähler weiter hinausgewagt in den musikalischen Kosmos. Seine neuen Kompositionen spiegeln die Stationen seines jungen Lebens: die ghanaische Vergangenheit, die Arbeit seiner Jazz-Idole und die lebendige afropäische Szene seiner neuen Benelux-Heimat. Im pulsierenden, rasenden „Mission On Earth“ kann man eine unverkennbare Widmung an Miles Davis‘ „Bitches Brew“-Phase und die geschichtete Architektur des heutigen Cosmic Jazz eines Kamasi Washington herauslesen. Das Stück setzt ein kräftiges Ausrufezeichen dafür, wie kompakt und organisch das Zusammenspiel seiner holländischen Band um Keyboarder und Produzent Anton de Bruin sich über das gesamte weitere Album gestaltet. Somuahs Werk ist aber keinesfalls nur Männersache: Gleich den Prolog des Opus überträgt er an die in Ruanda wurzelnde Slam-Poetin Lisette Ma Neza. Wie ein Programm für die Scheibe formuliert sie die großen Identitätsfragen reisender Afrikaner, die im Jahre 2023 zwischen Kontinenten, Philosophien und Livestyles ihre Fragen an das Universum richten. Tastend setzt sich auch Peter Somuahs Musik mit dieser afropäischen Existenz auseinander, mit einem Trompetenton, der nur selten durch Virtuosität auftrumpfen muss. Vielmehr erzeugt er in beredtem Erzählton einen Flow, dem es auch auf Spielfreude und Tanzbarkeit ankommt. Denn ghanaische Farben sind auf dieser Reise auch zu finden, etwa in den lockeren Sechsachtelrhythmen aus der Ashanti-Region („Green Path“), der Verschmelzung der ruppigen Fra Fra-Musik aus dem Norden Ghanas mit Jazz („The Sky“), oder in Highlife-Anleihen beim Auftritt des ghanaischen Altstars Gyedu-Bley Ambolley („Reincarnation“). Peter Somuah auf seiner Suche zwischen den Erdteilen zu begleiten, ist ein Erlebnis auch für europäische Ohren. Der junge Ghanaer fügt dem kosmopolitischen Jazz des 21. Jahrhunderts ungehörte Geschichten hinzu – noch mit offenem, und gerade deshalb so spannendem Ausgang.Credits: Music composed by Peter Somuah

Ab 18,00 €*