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Matthieu Saglio
El camino de los vientos

VÖ: 24.04.2020

Genre: Tipps für den Sommer, Weltmusik-Jazz, Crossover, Zeitgenössischer Jazz

CD

17,50 €*

ACT 9912-2, 614427991225
Matthieu Saglio / cello & vocals
Nguyên Lê / guitar
Nils Petter Molvær / trumpet
Carles Benavent / bass
Vincent Peirani / accordion
Steve Shehan / percussion, piano, bass
Bijan Chemirani / percussion
Léo Ullmann / violin
Ricardo Esteve / flamenco guitar
Isabel Julve / voice
Abdoulaye N’Diaye / voice
Camille Saglio / voice
Teo, Marco & Gael Saglio Pérez / vocals

Mixed by Juan Carlos Tomás at La Seta Azul Studio, Benicas-sim (Spain), April 2019 Mastered by Pieter De Wagter at EQuuS Studio, Vlezenbeek (Belgium), September 2019 Produced by Matthieu Saglio

the art in music: Cover art by Mimmo Paladino, used with the kind permission of the artist

Ein Wind hält sich nicht an Grenzen. Ganz gleich, ob er Zephyr, Schirokko, Alizé oder Mistral heißt, kalt oder heiß weht, er verbindet Meere und Länder, Kulturen und Sprachen. Die Vision des Komponisten und Cellisten Matthieu Saglio ist eine, die der Brise verwandt ist: Wenn er sein neues Album „El Camino De Los Vien-tos“ (Der Weg der Winde) nennt, lässt er seinen Melodiebogen übers Mittelmeer und den Atlantik streichen, verbindet Moscheen und Kathedralen, die afrikanische Steppe und einen Hauch von Indien. Mit einem starken Dutzend illustrer Gäste beschwört der mit dem Trio NES bekannt gewordene Franzose ein schillerndes Netzwerk an Klängen herauf, melancholisch-meditativ oder überschwänglich- tänzerisch – und immer gren-zenlos.

Seit fast 20 Jahren lebt Matthieu Saglio in der spanischen Metropole Valencia. Die drittgrößte Stadt Spaniens ist seit Jahrtausenden ein Knotenpunkt, griechische, römische, westgotische und arabische Einflüsse prägten diesen Ort, heute begegnen sich dort Kulturen aus aller Welt. Der ideale Platz für einen wie Saglio, der in seinem Cellospiel und seinen kompositorischen Entwürfen immer mehrere Kulturen zusammendenkt und -lebt. Nachdem er sich von einer reinen Klassikkarriere verabschiedet hatte, setzte er in seinen vielfältigen Projekten Flamenco und Jazz, Alte Musik, Barock und westafrikanische Farben in spannende neue Beziehungen. Mit dem Trio NES entwarf er an der Seite der Sängerin Nesrine Belmokh und des Perkussionisten David Gadea eine international gefeierte Mixtur aus arabischem Flair und Jazzimprovisation („Ahlam“, ACT 2018).

Jetzt bündelt Saglio all seine verschiedenen künstlerischen Disziplinen zu einem großen Kaleidoskop, schafft in einem drei Kontinente umspannenden Ensemble eine aus vielen Richtungen strömende „Windmusik“, und damit auch eine Weltmusik, die diesen Namen wirklich verdient. Die elf Klangtableaus mit Tupfern aus Norwegen, Frankreich, Spanien, Belgien, dem Senegal und Vietnam flirren wie ein abenteuerliches Reisetagebuch durch alle Sinne – mit dem Cello als Reiseführer, der alle Stim-mungen von Schmerz bis Glück auskostet.

Saglios Instrument ahmt den ornamentreichen, geschwungenen Ruf des Muezzins nach, der über die Wasser und die Wüste weht, und zum Galopp der Rahmentrommel des iranischen Meisters Bijan Chemirani alle Beteiligten versammelt
. Ein versonnenes Dreiergespräch von Akkordeon (Vincent Peirani), Gitarre (Ricardo Esteve) und Cello schließt sich in einem wehmütigen Bolero an, das am Quai de la Seine stattfinden könnte, aber unterbewusst vielleicht auch nach Copacabana oder Malecón tönt? Tief in die Griot-Kultur des Sahel entführt „Metit“, zum erdigen Groove des globetrottenden Schlagwerkers Steve Shehan umwinden sich der charismatische Gesang des Senegalesen Abdoulaye N’Diaye und die Cellolinien. Fast ein Traumbild, das durch den Staub des Wüstenwindes da an unser Gehör getragen wird, mit den drei Söhnen Matthieus als Chorknaben.

In einer geradezu goldenen Morgenstimmung teilt sich das Cello den Sonnengesang mit Nils Petter Molværs Trompete
, während der Atem der hindustanischen Klassik in „Atman“ von der Stimme des Saglio-Bruders Camille filigran eingefangen wird. Weite Räume öffnen sich, wenn der Wind die Segel der „Caravelle“ bläht, als Navigator ist Nguyên Lê mit seinen unverwechselbaren Gitarrenglissandi an Bord, und an den neuen Ufern wartet Maurice Ravel. Eine wehmütige Streichertextur bestimmt das Geschehen in „El Abrazo“, ein klingender Nachruf, den Matthieu Saglio in Erinnerung an seinen Großvater entworfen hat. Ähnlich nachhorchend „windet“ sich der Pfad durch „Sur Le Chemin“ mit den rauchigen Obertönen der Geige von Léo Ullmann.

Und in der Schlussetappe frischen die Winde nochmals auf
: mit einer lebhaften Hommage an die Wahlheimat Valencia, inklusive Rumba Gitana-Farben in der sinnlichen Altstimme von Isabel Julve und den jazzigen Bassläufen von Carles Benavent, bevor die Winde den Gesang der Sirenen herantragen, der sich in den Cellosaiten verfängt. Am Ende lässt Saglio sein Instrument nochmals sakral aufleuchten: War es zu Beginn die Moschee, ist es jetzt die christliche Kathedrale, in der sich der Saitenflug mit fernen Erinnerungen an den Barock erhebt – wie das gesamte Album ist dieser Ausklang ein Statement für eine Welt ohne musikalische und religiöse Fangzäune.
Matthieu Saglio
Seit fast 20 Jahren lebt Matthieu Saglio in der spanischen Metropole Valencia.Die drittgrößte Stadt Spaniens ist seit Jahrtausenden ein Knotenpunkt, griechische, römische, westgotische und arabische Einflüsse prägten diesen Ort, heute begegnen sich dort Kulturen aus aller Welt.Der ideale Platz für einen wie Saglio, der in seinem Cellospiel und seinen kompositorischen Entwürfen immer mehrere Kulturen zusammendenkt und -lebt. Nachdem er sich von einer reinen Klassikkarriere verabschiedet hatte, setzte er in seinen vielfältigen Projekten Flamenco und Jazz, Alte Musik, Barock und westafrikanische Farben in spannende neue Beziehungen. Mit dem Trio NES entwarf er an der Seite der Sängerin Nesrine Belmokh und des Perkussionisten David Gadea eine international gefeierte Mixtur aus arabischem Flair und Jazzimprovisation („Ahlam“, ACT 2018).
CD
18,00 €*