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Jazzrausch Bigband
Emergenz

VÖ: 29.07.2022

Genre: Beliebte Alben, Tipps für den Sommer, Bigband

Vinyl

24,00 €*

ACTLP 9954-1, 614427995414
Jazzrausch Bigband
directed and produced by Roman Sladek
composed and arranged by Leonhard Kuhn

Recorded by Josy Friebel from May to September 2021 at Harry Klein, Munich Produced,

directed and mixed by Roman Sladek Mastered by Klaus Scheuermann

Cover art by Lena Maidl (sturmtiefdesign)

Eigentlich dürfte es nicht funktionieren: Jazz meets Techno meets Bigband. Nur: Alle, die die Jazzrausch Bigband schon einmal gehört oder gesehen haben, juckt das nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. Seit der Gründung im Jahr 2014 ist das komplett unabhängige Projekt kontinuierlich gewachsen. Von der gefeierten Hausband im legendären, heute kurz vor der Zwangsschließung stehenden Münchner Techno-Club „Harry Klein“, in dem über den Zeitraum von drei Monaten auch die Aufnahmen des neuen Albums „Emergenz“ stattfanden, bis in die großen Klassik-Tempel wie die Elbphilharmonie, Isarphilharmonie oder Berliner Philharmonie. Und inzwischen auch weit über die Landesgrenzen hinaus. Jazzrausch Bigband, das heißt: Gigantischer Nerd-Exzess, Wucht und Raffinesse, Spaß und Tiefgang, jung und alt, E und U. Geht nicht, gibt’s nicht.

Dass geht, was eigentlich nicht gehen kann, liegt an drei Konstanten: Zum einen Roman Sladek - besessener Bandleader, Organisator, Möglich-Macher und mächtiger Posaunist mit klassischer Ausbildung und Heavy Metal-Background. Hinzu kommt Komponist und Elektroniker Leonhard Kuhn, mit dessen Hilfe die Jazzrausch Bigband agiert wie ein klassisches Orchester. Je „Spielzeit“ widmet sie sich mindestens einem, oft auch mehreren neuen Themen: Klassischen Komponisten wie Beethoven, Bruckner oder Schostakowitsch genauso wie Einflüssen aus Philosophie, Literatur oder Naturwissenschaft, sogar swingende Weihnachtsprogramme sind Teil des Repertoires, dann ausnahmsweise auch mal ganz ohne Techno.

Schließlich wäre alles nichts ohne die drei Dutzend Musikerinnen und Musiker, die zur Besetzung der Jazzrausch Bigband gehören. Allesamt Charaktere für sich, mit klarer Handschrift, Bühnenpersönlichkeit und sehr diversem musikalischen Background. Womit wir beim Thema des Albums „Emergenz“ angelangt wären. Der Begriff stammt aus der Philosophie und beschreibt das Herausbilden neuer Eigenschaften eines Systems durch das Zusammenspiel seiner einzelnen Elemente.

Eine Metapher für den lebenden, sich stetig verändernden Organismus Jazzrausch Bigband. Vergleicht man „Emergenz“ mit früheren Alben, so fällt vor allem auf, dass die Ausdruckspalette der Band noch differenzierter und raffinierter geworden ist. Klar, auf den Energie-Höhepunkten der Platte steppt auch weiterhin der Techno-Jazz-Bär. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Aber zwischendrin bricht die four-on-the-floor Bassdrum immer öfter auf, manche Abschnitte werden fast nur von komplex ineinander verzahnten Bläserstimmen oder lässigen Vokal-Passagen getragen.

Man hört Einflüsse aus Minimal Music und federndem Drum’n’Bass, Fragmente aus Gedichten von Gertrude Stein („Go!Go!Go!“, „Present Tense“) oder der Musik von Wayne Shorter („Orbits“). Auf „As Darkness Fell“ flüstert die aus Armenien stammende Trompeterin Angela Avetisyan von einer Zeit, in der es still wurde und keine Musik mehr zu hören war. Die Ballade „Five Dice“ erzählt die wahre Geschichte einer Frau, die nach der Trennung von ihrem Partner fünf Würfel als Andenken an ihn behält. Das nervös-aufgekratzte „Ticking Time Bomb“ beschreibt das Gefühl, von den eigenen Gefühlen und Gedanken überwältigt zu werden und von der schieren Fülle der Eindrücke aus sich selbst heraus nahezu zu explodieren.

Es hilft, all diese und viele weitere Einflüsse aus der Lebens- und Gedankenwelt der Mitwirkenden zu kennen, wenn man der Faszination und dem Erfolg des Phänomens Jazzrausch Bigband auf den Grund gehen will. Um sich von ihrer Musik berühren und begeistern zu lassen, braucht es hingegen keine Erklärungen. Alle so unterschiedlichen Zutaten vereinen sich organisch zu einem ganz eigenen, neuen Ding. Und es entsteht Musik, die unmittelbar in Herz und Kopf der Hörer*innen vordringt. Dürfte eigentlich nicht funktionieren. Tut es aber.
Jazz meets Techno meets Bigband. Nach dem Songhaften und prominent besetzten Album "techné" von 2021, steht auf "Emergenz" die Kernbesetzung der Band im Mittelpunkt. Ein subtilerer, zugleich breiter gefächerter Ansatz mit Elementen aus Minimal Music, Drum'n'Bass, vertonter Lyrik und stärkeren Jazz-Einflüssen. Doch natürlich nicht ohne das Markenzeichen der Band; pulsierende Grooves und mächtige Bläsersätze.

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Jazzrausch Bigband
"Eine Kernschmelze von Bigband-Sound mit House und Techno-Musik.“ (Süddeutsche Zeitung)Mit im Schnitt 120 Konzerten im Jahr ist die Jazzrausch Bigband eine der meist beschäftigten Big Bands Europas, auf ihren Konzerten in Europa, Amerika, Asien und Afrika bringt sie mit „Klanggewalt, Groove und enormer Bühnenpräsenz“ (FAZ) Jazzfans und Tanzwütige zusammen, wie wohl aktuell kein vergleichbares Ensemble. Groove mit Köpfchen, Elektro mit Gebläse, Jazz im Rausch.  Die treibenden Köpfe hinter dem Projekt sind der Münchner Posaunist und Musikmanager Roman Sladek und der ebenfalls in München lebende Gitarrist und Komponist Leonhard Kuhn.Keimzelle und Ausgangspunkt der musikalischen Reise ist eine Münchner Institution: das „Harry Klein“, einer der renommiertesten Elektro Clubs Europas. Im Jahr 2015, nur ein Jahr nach ihrer Gründung, wird die Jazzrausch Bigband Artist in Residence im „Harry“ und das junge Münchner Publikum flippt aus. Eine Big Band im Techno Club. Wirklich einmalig. Für München und die Welt. Schnell werden die Bühnen größer, die Band füllt sowohl Rock-Venues wie die Muffathalle, als auch Hochkultur-Tempel wie die Münchner Philharmonie und gastiert auf namhaften Festivals in ganz Deutschland. Die Kreise, die die Band zieht, werden weiter: Konzertreisen führen sie unter anderem ins Lincoln Center nach New York, zum JZ Festival nach Shanghai, zum Safaricom International Jazzfestival nach Nairobi, der Ural Music Night in Yekaterinburg und zum SXSW Music Festival nach Austin.So ist es nicht übertrieben, die Band ein Phänomen zu nennen. Eines, das auf ganz eigene Art zeigt, was lange schon brodelt und arbeitet in dieser Musik, die sich „Jazz“ nennt: Sie ist heute mehr denn je die Schublade für das, was sonst in keine Schublade passt. Und alle, die Musiker wie das Publikum, haben Spaß am lustvollen Einreißen von Grenzen. Die Musik der Jazzrausch Bigband, so scheint es, erfüllt in diesem Zusammenhang mehrerlei Hinsicht Sehnsüchte: Die der Clubgänger nach mehr Echtem, Handgemachtem, Frischem, Originellem.Und die der Jazz- und Klassik-Hörer nach mehr Wumms, Entertainment, nach großem Sound und fettem Groove.
Ab 17,50 €*