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VÖ: 29.10.2021
Genre: Beliebte Alben, Jazz
Michael Wollny / Klavier
Christian Brückner / Sprecher
Texte von Heinrich Heine vertont von Michael Wollny produziert von Siggi Loch
the art in music:Cover art by Uwe Kowski (Detail) Heinrich Heine-Zeichnung von Franz Theodor Kugler, 1829
„Ich habe sie begriffen,
weil ich gescheit
und weil ich
ein guter Tambour bin!“
Heinrich Heine aus „Doktrin“ Neue Gedichte / Zeitgedichte, Nr. 1
Lyrik & freie Improvisation: Heinrich Heine bereitet die Bühne, setzt den Ton - der entlaufene Romantiker, bekannt für seine elegante Leichtigkeit und den zeit- und gesellschaftskritischen Scharfsinn in seinen Gedichten. Seinen Worten wohnt Musik inne. Deshalb gehört er zu den meist-vertonten deutschen Lyrikern. Nun kosten Christian Brückner und Michael Wollny die fruchtbare Beziehung von Text und Musik aus. Beides führende Künstler in ihrem Metier. Brückner, bekannt als Synchronstimme von Robert De Niro und aus unzähligen Hörbüchern und Filmen, gilt gegenwärtig als erfolgreichster Sprecher Deutschlands. Und Wollny, „der vielseitigste und innovativste deutsche Jazzpianist seiner Generation“ (Der Tagesspiegel), schafft es wie wenige andere, aus den verschiedensten Einflüssen heraus immer wieder neue, atemberaubende musikalische Erlebnisse zu kreieren.
Die Verbindung aus Lyrik und Jazz hat eine lange Geschichte: Anfang der 1960er Jahre wurde sie in Deutschland populär, nachdem zuvor Autoren der US-amerikanischen Beat-Generation, wie Jack Kerouac, diese Welle ausgelöst hatten. Jazzpapst Joachim-Ernst Berendt brach-te diese Gattungsmelange in den Hörfunk des SWR und etablierte unter dem Titel „Lyrik & Jazz“ auch eine ganze Schalplattenserie für das Label Philips in Kooperation mit dem legendären Magazin „twen“. Eine Produktion stach dabei besonders heraus und ist bis heute als CD und digital erfolgreich: Heinrich Heine. Siggi Loch, der damals die Serie betreute, machte Berendt den Vorschlag, diese Ausgabe von „Lyrik & Jazz“ Iive im Studio mit Sprechern und Musikern aufzunehmen.
Die Protagonisten der Aufnahme aus dem Jahr 1964 waren der „König der Vorleser“ Gert Westphal, sowie der Jazz-Gitarrist Attila Zoller und weitere hochkarätige Musiker wie Emil Mangelsdorff oder Peter Trunk. „Dieses Hörbuch ist eine Kostbarkeit“, befand seinerzeit „Die Welt“.
Nun, 57 Jahre nach der Erstaufnahme, ist Loch erneut und zusammen mit Christian Brückner und Michael Wollny ins Studio gegangen, um eine zeitgenössische Interpretation dieser Idee zu realisieren. Brückner und Wollny erweisen sich als perfektes Paar, um Heine neu erklingen zu lassen. Die beiden kennen sich schon lange und standen schon mehrfach gemeinsam auf der Bühne - vor allem für Vertonungen von Texten des Wort- und Collagen-Künstlers Ror Wolf, zusammen mit Saxofonist Heinz Sauer oder Wollnys aktuellem Trio. Aber auch mit Texten aus dem Jazz-Erzählband „But beautiful“ von Geoff Dyer.
Die Aufnahmen für „Heinrich Heine: Traumbilder“ profitieren sehr von der aus vielen Auftritten entstandenen Vertrautheit und Chemie zwischen Brückner und Wollny. Im Studio entstanden 24 musikalische Kurzgeschichten, voller Witz, Ironie, Charme und Eindringlichkeit, genau wie auf der Bühne: Als echte Improvisationen. Wollny vertont Brückners Vortrag frei und aus dem Moment heraus, dieser reagiert wiederum so spontan wie virtuos in Ton, Stimmung und Charakter. Bei vier Stücken bilden, auf Impuls von Produzent Siggi Loch, verschiedene Fragmente aus bereits existierenden Stücken den musikalischen Rahmen für die folgende Improvisation: Wollnys „Polygon“ (auf „Ich habe gerochen alle Gerüche“) und „Der Wanderer“ (auf „Ich hab im Traum geweinet“), sowie die Volkslieder „Die Loreley“ (nach dem gleichnamigen Heine-Gedicht) „Es sungen drei Engel“ (auf „Im traurigen Monat November war’s“). Das Resultat der Zusammenarbeit ist eine Verbindung aus Musik und Wort, die einen immer wieder aufhorchen, schmunzeln, nachdenken und bei jedem Hören neue Nuancen entdecken lässt. Ein echtes, einmaliges Hörerlebnis eben.
Christian Brückner / Sprecher
Texte von Heinrich Heine vertont von Michael Wollny produziert von Siggi Loch
the art in music:Cover art by Uwe Kowski (Detail) Heinrich Heine-Zeichnung von Franz Theodor Kugler, 1829
„Ich habe sie begriffen,
weil ich gescheit
und weil ich
ein guter Tambour bin!“
Heinrich Heine aus „Doktrin“ Neue Gedichte / Zeitgedichte, Nr. 1
Lyrik & freie Improvisation: Heinrich Heine bereitet die Bühne, setzt den Ton - der entlaufene Romantiker, bekannt für seine elegante Leichtigkeit und den zeit- und gesellschaftskritischen Scharfsinn in seinen Gedichten. Seinen Worten wohnt Musik inne. Deshalb gehört er zu den meist-vertonten deutschen Lyrikern. Nun kosten Christian Brückner und Michael Wollny die fruchtbare Beziehung von Text und Musik aus. Beides führende Künstler in ihrem Metier. Brückner, bekannt als Synchronstimme von Robert De Niro und aus unzähligen Hörbüchern und Filmen, gilt gegenwärtig als erfolgreichster Sprecher Deutschlands. Und Wollny, „der vielseitigste und innovativste deutsche Jazzpianist seiner Generation“ (Der Tagesspiegel), schafft es wie wenige andere, aus den verschiedensten Einflüssen heraus immer wieder neue, atemberaubende musikalische Erlebnisse zu kreieren.
Die Verbindung aus Lyrik und Jazz hat eine lange Geschichte: Anfang der 1960er Jahre wurde sie in Deutschland populär, nachdem zuvor Autoren der US-amerikanischen Beat-Generation, wie Jack Kerouac, diese Welle ausgelöst hatten. Jazzpapst Joachim-Ernst Berendt brach-te diese Gattungsmelange in den Hörfunk des SWR und etablierte unter dem Titel „Lyrik & Jazz“ auch eine ganze Schalplattenserie für das Label Philips in Kooperation mit dem legendären Magazin „twen“. Eine Produktion stach dabei besonders heraus und ist bis heute als CD und digital erfolgreich: Heinrich Heine. Siggi Loch, der damals die Serie betreute, machte Berendt den Vorschlag, diese Ausgabe von „Lyrik & Jazz“ Iive im Studio mit Sprechern und Musikern aufzunehmen.
Die Protagonisten der Aufnahme aus dem Jahr 1964 waren der „König der Vorleser“ Gert Westphal, sowie der Jazz-Gitarrist Attila Zoller und weitere hochkarätige Musiker wie Emil Mangelsdorff oder Peter Trunk. „Dieses Hörbuch ist eine Kostbarkeit“, befand seinerzeit „Die Welt“.
Nun, 57 Jahre nach der Erstaufnahme, ist Loch erneut und zusammen mit Christian Brückner und Michael Wollny ins Studio gegangen, um eine zeitgenössische Interpretation dieser Idee zu realisieren. Brückner und Wollny erweisen sich als perfektes Paar, um Heine neu erklingen zu lassen. Die beiden kennen sich schon lange und standen schon mehrfach gemeinsam auf der Bühne - vor allem für Vertonungen von Texten des Wort- und Collagen-Künstlers Ror Wolf, zusammen mit Saxofonist Heinz Sauer oder Wollnys aktuellem Trio. Aber auch mit Texten aus dem Jazz-Erzählband „But beautiful“ von Geoff Dyer.
Die Aufnahmen für „Heinrich Heine: Traumbilder“ profitieren sehr von der aus vielen Auftritten entstandenen Vertrautheit und Chemie zwischen Brückner und Wollny. Im Studio entstanden 24 musikalische Kurzgeschichten, voller Witz, Ironie, Charme und Eindringlichkeit, genau wie auf der Bühne: Als echte Improvisationen. Wollny vertont Brückners Vortrag frei und aus dem Moment heraus, dieser reagiert wiederum so spontan wie virtuos in Ton, Stimmung und Charakter. Bei vier Stücken bilden, auf Impuls von Produzent Siggi Loch, verschiedene Fragmente aus bereits existierenden Stücken den musikalischen Rahmen für die folgende Improvisation: Wollnys „Polygon“ (auf „Ich habe gerochen alle Gerüche“) und „Der Wanderer“ (auf „Ich hab im Traum geweinet“), sowie die Volkslieder „Die Loreley“ (nach dem gleichnamigen Heine-Gedicht) „Es sungen drei Engel“ (auf „Im traurigen Monat November war’s“). Das Resultat der Zusammenarbeit ist eine Verbindung aus Musik und Wort, die einen immer wieder aufhorchen, schmunzeln, nachdenken und bei jedem Hören neue Nuancen entdecken lässt. Ein echtes, einmaliges Hörerlebnis eben.
Michael Wollny
Der in Schweinfurt geborene Jazzpianist und Komponist gilt als einer der herausragensden Musiker Europas. Bekannt wurde er durch seine Arbeit im Trio [em] mit Eva Kruse und Eric Schaefer und als Solokünstler und überzeugt mit seinem virtuosen und genreübergreifenden Stil. Wollnys Alben verbinden oft Einflüsse von Klassik, Avantgarde und Popmusik miteinander. Er hat mit Künstlern wie Nils Landgren, Heinz Sauer,Vincent Peirani und Joachim Kühn zusammengearbeitet und ist für seine unkonventionellen Kompositionen und seine improvisatorische Freiheit bekannt. Seit Jahren prägt er als Professor für Jazzpiano an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig eine neue Generation von Musikern.
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