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VÖ: 28.08.2020
Genre: Swedish Jazz
Ulf Wakenius / guitars
Lars Danielsson / bass & cello
Magnus Öström / drums
Produced by Siggi Loch Recorded by Lars Nilsson at Nilento Studio, Gothenburg, September 12 & 13, 2019 Assistant engineer: Michael Dahlvid Mixed and mastered by Lars Nilsson
the art in music: Cover art by Jerry Zeniuk, by kind permission of the artist
Noch ein Beatles-Album? Als der schwedische Gitarrist Ulf Wakenius mit dem Vorschlag kam, eine Hommage an Paul McCartney einzuspielen, war Produzent Siggi Loch zunächst skeptisch. Gibt es doch bereits allzu viele Interpretationen der unsterblichen Beatles-Melodien. Doch die Leidenschaft, mit der Wakenius für eine Hommage an eines seiner Idole brannte, vor allem aber das Dreamteam und Allstar-Trio, das er mit Lars Danielsson und Magnus Öström dafür an den Start brachte, überzeugten Loch schließlich. Aber bei der Titelauswahl sollten Facetten McCartneys gezeigt werden, die nicht allzu bekannt sind. Und so erinnerte sich Loch an die Anfänge der Beatles, die er selbst hautnah miterlebt hatte. 1962 sah er mehrere Auftritte der Beatles im Hamburger Star-Club, wo ihre Weltkarriere bekanntlich begann. Der Höhepunkt ihrer Konzerte dort war stets Bobby Scotts Broadway-Song „A Taste of Honey“, gesungen von McCartney. So durfte diese Nummer bei einem „Tribute to Paul McCartney“ nicht fehlen, am Ende wurde sie sogar titelgebend. Ebenso klar war, dass auch weniger bekannte Stücke aus der „Wings“-Periode dabei sein mussten. Die zwölf sorgsam ausgewählten Titel decken nun chronologisch wie stilistisch ein breites Spektrum des Schaffens von McCartney ab. Natürlich auf eine einzigartige, nie gehörte Weise, sind die drei, die hier ihrem Vorbild ein Denkmal errichten, doch jeder für sich selbst unverwechselbare Stilisten.
Bei Ulf Wakenius ist es die Quersumme seiner reichen Erfahrungen, angefangen mit früher Rock-Leidenschaft über den klassischen Modern Jazz in der Zusammenarbeit mit dem Bassisten Nils-Henning Ǿrsted Pedersen wie in den zehn Jahren als Mitglied des Oscar Petersen Quartet bis zur Begleitung herausragender Pop-Jazz-Sängerinnen wie Youn Sun Nah und den eigenen, die üblichen Spielweisen und Ausdrucksformen der Gitarre sprengenden Projekten. Seine besondere Einfühlungs- und Gestaltungskraft hat er auch bereits bei Hommagen an Keith Jarrett und Esbjörn Svensson bewiesen. Nils-Henning Ǿrsted Pedersen ist das Bindeglied zwischen Wakenius und Lars Danielsson, die als zwei der führenden europäischen Jazzer mittlerweile oft zusammengearbeitet haben. Auch Danielsson hat in seiner 40-jährigen Karriere seine Bandbreite stetig erweitert, ob als Begleiter zahlloser Größen von Trilok Gurtu bis zu Charles Lloyd wie mit sei-nem eigenen Allstar-Quartett oder den gemeinsamen Projekten mit dem polnischen Pianisten Leszek Moźdźer oder Cæcilie Norby.
Magnus Öström wiederum hat inzwischen hinlänglich bewiesen, dass er nicht nur auf ewig der Drummer der Jahrhundertband e.s.t. bleiben wird, sondern mit seinen eigenen Projekten auch die Brücke zum Progressive Rock oder völlig eigenwilligen Bands wie Gentle Giant schlagen kann. Nicht zuletzt durch seine Meisterschaft an den Besen und seinen ganz eigenen Sinn für Pausen.
So höre man auf „A Taste of Honey“ nur einmal den federnden Groove, den Öström „Maybe I’m Amazed“ mitgibt. Ein Power-Stück, das die große Bandbreite der Interpretationen und die ernsthafte Vertiefung in die Vorlagen veranschaulicht. Bei „Blackbird“ etwa, einem der liedhaftesten Songs der Beatles überhaupt, stellt Wakenius‘ „singende“ Gitarre so manche Vokal-Version in den Schatten, und die feine Rhythmusarbeit seiner Begleiter kitzelt einen bislang unerhörten Swing aus dem Stück. Aus „My Funny Valentine“ streichen die drei das „funny“ und verleihen ihm stattdessen eine sehnsuchtsvolle Tiefe – unter anderem mit einem ergreifenden Bass-Solo von Danielsson. Ebenso wunderbar reduziert und zur melancholischen Ballade umgeformt erklingen „You Never Give Me Money“ und das zwischen der herzzerreißend romantischen Melodie und den angerissenen Licks und abgedämmten Bässen changierende „Besame Mucho“. Mit dem Latin-Klassiker von Consuelo Velasquez beschloss Paul McCartney einst die Auftritte der Beatles im Liver-pooler Cavern Club, wie Loch seinerzeit mitbekam. So gehörte auch dieses Stück für ihn unbedingt zu einer McCartney-Hommage. Im Finale furioso schließlich verwandelt Wakenius „Eleanor Rigby“, das vielleicht am häufigsten von Jazzer adaptierte Beatlesstück, in eines seiner so extrem druckvollen und bis in jede Note mit Spannung aufgeladenen Zauberstückchen a la „Momento Magico“.
Wie also schon Paul McCartney, ob mit den Beatles oder den Wings, einst die Lieblingssongs seiner Vorbilder zu seinen eigenen machte, so ziehen nun Wakenius, Danielsson und Öström dessen unsterbliche Stücke in ihre musikalische Vorstellungswelt. Laden sie mit ihren Gedanken und Gefühlen auf und verschaffen dieser wunderbaren schwedische Hommage an den britischen Sir Paul McCartney so ein zeitloses Eigenleben.
Lars Danielsson / bass & cello
Magnus Öström / drums
Produced by Siggi Loch Recorded by Lars Nilsson at Nilento Studio, Gothenburg, September 12 & 13, 2019 Assistant engineer: Michael Dahlvid Mixed and mastered by Lars Nilsson
the art in music: Cover art by Jerry Zeniuk, by kind permission of the artist
Noch ein Beatles-Album? Als der schwedische Gitarrist Ulf Wakenius mit dem Vorschlag kam, eine Hommage an Paul McCartney einzuspielen, war Produzent Siggi Loch zunächst skeptisch. Gibt es doch bereits allzu viele Interpretationen der unsterblichen Beatles-Melodien. Doch die Leidenschaft, mit der Wakenius für eine Hommage an eines seiner Idole brannte, vor allem aber das Dreamteam und Allstar-Trio, das er mit Lars Danielsson und Magnus Öström dafür an den Start brachte, überzeugten Loch schließlich. Aber bei der Titelauswahl sollten Facetten McCartneys gezeigt werden, die nicht allzu bekannt sind. Und so erinnerte sich Loch an die Anfänge der Beatles, die er selbst hautnah miterlebt hatte. 1962 sah er mehrere Auftritte der Beatles im Hamburger Star-Club, wo ihre Weltkarriere bekanntlich begann. Der Höhepunkt ihrer Konzerte dort war stets Bobby Scotts Broadway-Song „A Taste of Honey“, gesungen von McCartney. So durfte diese Nummer bei einem „Tribute to Paul McCartney“ nicht fehlen, am Ende wurde sie sogar titelgebend. Ebenso klar war, dass auch weniger bekannte Stücke aus der „Wings“-Periode dabei sein mussten. Die zwölf sorgsam ausgewählten Titel decken nun chronologisch wie stilistisch ein breites Spektrum des Schaffens von McCartney ab. Natürlich auf eine einzigartige, nie gehörte Weise, sind die drei, die hier ihrem Vorbild ein Denkmal errichten, doch jeder für sich selbst unverwechselbare Stilisten.
Bei Ulf Wakenius ist es die Quersumme seiner reichen Erfahrungen, angefangen mit früher Rock-Leidenschaft über den klassischen Modern Jazz in der Zusammenarbeit mit dem Bassisten Nils-Henning Ǿrsted Pedersen wie in den zehn Jahren als Mitglied des Oscar Petersen Quartet bis zur Begleitung herausragender Pop-Jazz-Sängerinnen wie Youn Sun Nah und den eigenen, die üblichen Spielweisen und Ausdrucksformen der Gitarre sprengenden Projekten. Seine besondere Einfühlungs- und Gestaltungskraft hat er auch bereits bei Hommagen an Keith Jarrett und Esbjörn Svensson bewiesen. Nils-Henning Ǿrsted Pedersen ist das Bindeglied zwischen Wakenius und Lars Danielsson, die als zwei der führenden europäischen Jazzer mittlerweile oft zusammengearbeitet haben. Auch Danielsson hat in seiner 40-jährigen Karriere seine Bandbreite stetig erweitert, ob als Begleiter zahlloser Größen von Trilok Gurtu bis zu Charles Lloyd wie mit sei-nem eigenen Allstar-Quartett oder den gemeinsamen Projekten mit dem polnischen Pianisten Leszek Moźdźer oder Cæcilie Norby.
Magnus Öström wiederum hat inzwischen hinlänglich bewiesen, dass er nicht nur auf ewig der Drummer der Jahrhundertband e.s.t. bleiben wird, sondern mit seinen eigenen Projekten auch die Brücke zum Progressive Rock oder völlig eigenwilligen Bands wie Gentle Giant schlagen kann. Nicht zuletzt durch seine Meisterschaft an den Besen und seinen ganz eigenen Sinn für Pausen.
So höre man auf „A Taste of Honey“ nur einmal den federnden Groove, den Öström „Maybe I’m Amazed“ mitgibt. Ein Power-Stück, das die große Bandbreite der Interpretationen und die ernsthafte Vertiefung in die Vorlagen veranschaulicht. Bei „Blackbird“ etwa, einem der liedhaftesten Songs der Beatles überhaupt, stellt Wakenius‘ „singende“ Gitarre so manche Vokal-Version in den Schatten, und die feine Rhythmusarbeit seiner Begleiter kitzelt einen bislang unerhörten Swing aus dem Stück. Aus „My Funny Valentine“ streichen die drei das „funny“ und verleihen ihm stattdessen eine sehnsuchtsvolle Tiefe – unter anderem mit einem ergreifenden Bass-Solo von Danielsson. Ebenso wunderbar reduziert und zur melancholischen Ballade umgeformt erklingen „You Never Give Me Money“ und das zwischen der herzzerreißend romantischen Melodie und den angerissenen Licks und abgedämmten Bässen changierende „Besame Mucho“. Mit dem Latin-Klassiker von Consuelo Velasquez beschloss Paul McCartney einst die Auftritte der Beatles im Liver-pooler Cavern Club, wie Loch seinerzeit mitbekam. So gehörte auch dieses Stück für ihn unbedingt zu einer McCartney-Hommage. Im Finale furioso schließlich verwandelt Wakenius „Eleanor Rigby“, das vielleicht am häufigsten von Jazzer adaptierte Beatlesstück, in eines seiner so extrem druckvollen und bis in jede Note mit Spannung aufgeladenen Zauberstückchen a la „Momento Magico“.
Wie also schon Paul McCartney, ob mit den Beatles oder den Wings, einst die Lieblingssongs seiner Vorbilder zu seinen eigenen machte, so ziehen nun Wakenius, Danielsson und Öström dessen unsterbliche Stücke in ihre musikalische Vorstellungswelt. Laden sie mit ihren Gedanken und Gefühlen auf und verschaffen dieser wunderbaren schwedische Hommage an den britischen Sir Paul McCartney so ein zeitloses Eigenleben.
Ulf Wakenius
Knapp elf Jahre war Ulf Wakenius Gitarrist im Quartett des legendären Oscar Peterson, bis zu dessen Tod im Jahr 2007, ebenso spielte er jahrelang mit Bassist Niels-Henning Ørsted Pedersen.Eine wichtige musikalische Partnerin ist die koreanische Sängerin Youn Sun Nah, mit der er, zumeist im Duo, innerhalb der letzten Jahre hunderte umjubelte Konzerte rund um den Globus spielte.Auf seinen Aufnahmen als Leader zeigt sich der hochvirtuose Gitarrist oft von seiner ruhigen, melodischen Seite, zumeist an der Akustikgitarre – mit Bearbeitungen der Musik von Esbjörn Svensson oder Keith Jarrett ebenso, wie bei seinen stimmungsvollen, oft weltmusikalisch gefärbten Eigenkompositionen.
Ulf Wakenius