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Florian Willeitner
What The Fugue

VÖ: 27.06.2024

Genre: Jazz

CD

18,00 €*

ACT 9989-2, 614427998927
Die Kunst der Fuge aus der Perspektive des Jazz

Florian Willeitner / violin
Ivan Turkalj / violoncello
Alexander Wienand / piano

Cover art by Stefano Zardini “The Sparkling Alps Icons”


Wie lässt sich das Prinzip der Fuge, einer der komplexesten Gattungen der abendländischen Musikgeschichte, in die Moderne weiterentwickeln? Dieser Frage widmet sich das „New Piano Trio“ bestehend aus Geiger Florian Willeitner, Cellist Ivan Turkalj und Pianist Alexander Wienand. Statt vor den barocken Vorbildern in Ehrfurcht zu erstarren wagen die drei klassisch ausgebildeten, extrem Stil-offenen Musiker auf „What the Fuge“ einen Balanceakt zwischen der Strenge der Fugenkunst und der Freiheit des Jazz.

Florian Willeitner, Geiger, Haupt-Komponist und Kopf des Projekts, nimmt in seiner Genre-übergreifenden Ausrichtung zwischen Klassik und Jazz eine Ausnahmestellung ein. Beruf: Multitalent. Geboren 1991 in Passau beginnt er schon früh zu improvisieren und eigene Musik zu schreiben. Seit seiner Jugend faszinieren ihn die Musiken der Welt, mit Rucksack und Geige reist er unter anderem durch Irland, Spanien, Bulgarien, Kuba und Brasilien. Später studiert er klassische Geige am Salzburger Mozarteum, gründet das „New Piano Trio“ und wird erster Geiger des renommierten „vision string quartets“. Im Jahr 2021 erscheint seine erste ACTVeröffentlichung „First Strings On Mars“ – für Jan Brachmann, einem der wichtigsten deutschen Klassik-Journalisten, ein „Herz- und Hirn-erfrischendes Album“ für 3sat Kulturzeit „Kammermusik aus einer anderen Welt.“

Über die Entstehung seines neuen Projekts „What The Fugue“ sagt Florian Willeitner: „Die Fuge, diese Königsdisziplin des Barock, fasziniert mich bereits seit Jahrzehnten. Parallel zum Kontrapunkt von Bach und Schostakowitsch beschäftige ich mich aber auch lange und intensiv mit der Funktionsweise westafrikanischer Groovemusik. Und ich staune immer wieder über die Parallelen dieser beiden Welten, in denen hochkomplexe Geflechte einer Vielzahl gleichberechtigter Stimmen symbiotisch miteinander wirken.“ Auf Basis dieser Faszination für Musik mit vielschichtig verzahnten Rhythmen und Melodien ein ganzes Programm zu entwickeln war für Willeitner ein lang gehegter Wunsch. Aber erst eine Corona-bedingte Zwangspause vom Konzertbetrieb verschaffte ihm genügend Zeit, um sich dem anspruchsvollen Thema mit der notwendigen Tiefe zu widmen.

Seinen Fugen-Zyklus unterteilt Florian Willeitner in viercharakteristische Tonsprachen, oder wie er sie nennt„Keys“, die den Kompositionen zugrunde liegen: Der erst Key „Orient“ ist geprägt von Klangfarben und rhythmischen Ideen aus Musikkulturen des mittleren Ostens und beginnt mit „Tigran’s Prelude“, einer Verneigung vor dem Pianisten und musikalischen Grenzgänger Tigran Hamasyan. Auch der zweite Key „The Super Ultra Hyper Mega Meta“ ist mit einer Widmung verbunden - an den Multiinstrumentalisten Jacob Collier und dessen überbordendes Harmonieverständnis. Der folgende Key „Bach“ ist ein ganz neuer Blick von Florian Willeitner und Alexander Wienand auf die Präludien von Bachs Wohltemperiertem Klavier. Und der finale Key „The Twinkle“ ist eine Hommage an den musikalischen Schalk von Sergej Prokofjew, einen von Willeitners absoluten Lieblingskomponisten.

„What The Fugue“ verkörpert eine ganzen Reihe von Eigenschaften, die das Selbstverständnis aktueller Künstler:innen des Jazz prägen und diese Musik so besonders machen: Herausragende spielerische Fähigkeiten, große Neugier und Offenheit, einen weiten musikalischen Horizont über Stile, Epochen und Grenzen hinweg. Und den Willen und die Vorstellungskraft, um aus all diesen Elementen neue, ungehörte Musik zu entwickeln.
Florian Willeitner
Die Mission des deutschen Violinisten, Komponisten und Arrangeurs Florian Willeitner ist die Symbiose weltweiter Musiktraditionen. Der Meisterschüler von Star-Geiger Benjamin Schmid hat seit seinem 19. Lebensjahr, von 2010 an, die ganze Welt bereist, um verschiedenste Musikkulturen zu studieren.Schon während seines Klassikstudiums experimentierte er mit neuen Orchestermodellen (etwa in seinem im Wiener Musikverein uraufgeführten Violinkonzert Nr. 1). Mit seinem „New Piano Trio“ verfeinert er seit vielen Jahren das genreüberschreitende Komponieren und Spielen. 2018 gründete er den „Pool of Invention“, ein internationales Künstlerkollektiv, mit dem er sich seither hocheffizient transkulturierter Kunst widmet und Kreativ-Partner wichtiger Festivals wie der Mozartwoche Salzburg unter Rolando Villazon ist. Mit seinem jüngsten Projekt „First Strings On Mars“ kreiert er, zusammen mit Kontrabassist Georg Breinschmid und Geiger Igmar Jenner Kammermusik aus einer anderen Welt. Ein Fest der musikalischen Freiheit und Neugierde, voller Technik, Tempo und Themenvielfalt.