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David Helbock
Playing John Williams

VÖ: 30.08.2019

Genre: Piano Jazz

CD

17,50 €*

ACT 9764-2, 614427976420
„David Helbock hat das klangewaltige Werkt von John Williams auf seine Essenz reduziert ohne ihm die suggestive Kraft zu nehmen.“-ARD (DE)

David Helbock / piano

Music composed by John Williams Produced by Siggi Loch Recorded, mixed & mastered by Klaus Scheuermann Recorded at the ACT Art Collection Berlin, May 10, 2018

the art in music:Cover art by Rainer Fetting, Der Pianist, 1983, ACT Art Collection

Von E.T. über Harry Potter bis hin zu Jurassic Park - große Filmmusik alleine am Klavier. Der österreichische Jazzpianist David Helbock interpretiert Musik des mehrfachen Oscar und Grammy prämierten US-amerikanischen Filmkomponisten John Williams.

Es gibt Musik, die lässt einen im Leben nicht mehr los. Sie berührt so stark, dringt tief in einen ein und bleibt unauslöschlich im Gedächtnis haften. Oft kommen außermusikalische Ereignisse hinzu, die sich mit dem Hörerlebnis verknüpfen und die Erinnerung noch fester zementieren. So erging es auch David Helbock als er das Kino für sich entdeckte und hier der Musik von John Williams begegnete. „Er begleitet mich bereits mein ganzes Leben. Ich bin ein großer Star Wars Fan und kann mich auch noch genau erinnern, wie ich als Kind unzählige Male den Film „E.T.“ gesehen und mit dem außerirdischen Wesen und seinen menschlichen Freunden mitgefiebert habe. Oder an „Jurassic Park“, mein erster Kinobesuch ohne Eltern. Auch das Wechselbad der Gefühle zwischen Faszination und Angst werde ich nicht vergessen, als ich den „Weißen Hai“ erstmals schaute. All das waren tief emotionale und prägende Erlebnisse für mich und verantwortlich dafür war auch immer der Soundtrack zu den Filmen.“

Aber was macht die Wirkung von John Williams aus, sodass einem unweigerlich die Musik in den Kopf kommt, wenn man über die Filme spricht, die er als Komponist mitgeprägt hat? Helbock erklärt: „Natürlich ist seine Musik in den Filmen letztendlich aufgeblasen und toll orchestriert, aber im Kern ist John Williams vor allem ein großer Melodienschreiber. Diese treffen mitten ins Herz und lösen die Emotionen aus. Nehmen wir Hedwig´s Theme“ aus Harry Potter, eine simple, aber ungemein tiefgehende Melodie. Oder auch das ergreifende Thema zu Schindlers Liste. Für mich ist Williams deshalb auch ein Filmkomponist der alten Schule, wenn man ihn mit moderneren Komponisten wie Hans Zimmer vergleicht, die viel weniger auf musikalische Komposition, sondern mehr auf Soundeffekte und Show setzten.“ Eine Anekdote verdeutlicht anschaulich, wie sehr Williams bestrebt war, die Essenz eines Films ebenbürtig durch Musik auszudrücken. „Weil er von „Schindlers Liste“ so sehr beeindruckt war, traute er sich zunächst nicht, für den Film zu komponieren. Er befürchtete, dass seine künstlerischen Fähigkeiten für diesen seiner Meinung nach großartigen Film nicht ausreichen würden.

Daher ging Williams auf Regisseur Steven Spielberg zu und sagte zu ihm
: „Steven, du benötigst einen besseren Komponisten, als ich es bin.“ Daraufhin antwortete der Regisseur: „Ich weiß! Aber die sind alle tot.“ Ermutigt durch diesen Satz schritt Williams zur Tat und komponierte das musikalische Thema des Films. Unvergessen ist auch die Musik zum „Weißen Hai“. Einfach, aber mit großer Wirkung, wie David Helbock findet: „Man sieht ja nicht wirklich viel Grauenvolles in diesem Film, im Vergleich zu den Horrorfilmen von heute. Aber die Musik macht es eben so ungeheuer spannend. Es sind eigentlich nur zwei Töne in einem stetigen Rhythmus, aber immer wenn dieser Rhythmus kommt, verfällt man in Aufregung.“

„Ich habe alles Mögliche mit John Williams Musik gemacht, sie reharmonisiert, andere Taktarten verwendet und vieles mehr, um so natürlich auch meine eigene Stimme miteinfließen zu lassen“, erzählt David Helbock über den Schaffensprozess. „Aber bei allen Änderungen bleibt die Melodie immer dieselbe und so bleibt der Wiedererkennungseffekt erhalten. Viel passierte bei den Bearbeitungen intuitiv und ist von den Emotionen gelenkt, die die jeweiligen Filme in mir auslösen. Ich habe mir also die Hauptmelodien aufgeschrieben, dann zuerst die Filme angeschaut, bevor ich schließlich improvisatorisch am Klavier meine Versionen entwickelt und langsam erweitert habe.“

Die Musik von John Williams solo am Klavier im Jazz-Gestus
– in mehrerer Hinsicht passt dies zusammen: So besitzt der Filmkomponist selbst Jazzwurzeln. Während seines Klavierstudiums an der Juilliard School in New York hat er nebenbei in den dortigen Bars Jazz gespielt. Diese Prägung hört man bis heute, zum Beispiel in „Moonlight“ aus dem Film Sabrina, ein waschechter Jazzsong. Zum anderen: „Natürlich hat Williams sich dann recht schnell zum klassischen Orchesterkomponisten entwickelt, aber für mich ist das Klavier an sich schon ein ganzes Orchester mit einem Füllhorn an Klangmöglichkeiten. Noch mehr, wenn ich meine Inside-Piano-Techniken einsetze, also Saiten mit der Hand abdämpfe, Akkorde auf den Saiten streiche oder das Innere des Klaviers als Perkussionsinstrument verwende“, schildert Helbock, dass Klavier und Orchester gar keine so großen Gegensätze sein müssen, wie man denken mag. Und so spielt der „Geschichtenerzähler am Klavier“ (3sat) einen ganz anderen John Williams als wir es aus dem Kino gewohnt sind, bleibt im Kern aber dennoch ganz beim Großmeister der Filmmusik selbst.
David Helbock
Der österreichische Jazzpianist David Helbock gehört zu der Generation junger Jazzmusiker, die die Grenzen ihres Metiers sprengen, die das musikalische Verständnis von alt und neu, von Komposition und Improvisation, von Stil und Persönlichkeit radikal verändern und ihren eigenen Weg gehen.
CD
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Ab 18,00 €*
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